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Auf dem Weg nach Berlin. Lucas Tousart wird zum 1. Juli bei Hertha BSC erwartet.

© imago images/foto2press

Der Franzose spielt nicht mehr für Lyon: Lucas Tousart kommt pünktlich zu Hertha BSC

Jetzt ist es geklärt: Lucas Tousart kommt zum 1. Juli nach Berlin zu Hertha BSC – obwohl er mit Olympique Lyon noch in der Champions League vertreten ist.

Am Montag stand für die Spieler des französischen Erstligisten Olympique Lyon ein Test auf das Coronavirus an. Mittelfeldspieler Lucas Tousart ersparte sich diese Veranstaltung. Es war ein erstes Indiz dafür, was tags darauf von Hertha BSC offiziell verkündet wurde: Tousart, 23 Jahre alt, wird nicht mehr für seinen aktuellen Klub zum Einsatz kommen. Stattdessen steht er dem Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha wie geplant ab dem 1. Juli zur Verfügung.

Genau so war es vor gut einem halben Jahr vereinbart worden. Im Januar hat Hertha den französischen U-21-Nationalspieler für 25 Millionen Euro verpflichtet – und ihn gleich für die Rückrunde wieder an seinen bisherigen Verein verliehen. Die Voraussetzungen für diesen Deal waren aber ganz andere als heute.

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Vor einem halben Jahr konnte niemand ahnen, dass ein Virus den kompletten Spielbetrieb in Europa durcheinanderbringen würde. Das hat die Angelegenheit so sehr verkompliziert, dass sie bei Hertha zwischendurch selbst nicht wussten, ab wann sie mit Tousart planen konnten.

„Das ist natürlich ein schwieriges Thema“, hat Michael Preetz, der Manager der Berliner, noch vor wenigen Tagen gesagt. „Es gibt eine Reihe von Fragen zu klären.“ In Frankreich ist die Saison zwar schon offiziell beendet worden, Lyon bestreitet allerdings noch das Finale des Ligapokals, in dem die Mannschaft (Ende Juli oder Anfang August) auf Paris St. Germain trifft. Und auch in der Champions League ist Olympique noch vertreten.

Sollte dieser Wettbewerb im Sommer fortgesetzt werden, haben die Franzosen sogar gute Chancen, das Viertelfinale zu erreichen – nicht zuletzt dank Lucas Tousart. Das Achtelfinal-Hinspiel gegen den Italienischen Meister Juventus Turin gewann Lyon Ende Februar durch einen Treffer des künftigen Herthaners mit 1:0.

„Wir sind froh, dass nun Klarheit herrscht“

„Wir sind froh, dass nun Klarheit herrscht und wir Lucas ab dem 1. Juli bei uns begrüßen können“, sagt Preetz – nachdem sie bei Hertha ursprünglich davon ausgegangen waren, dass sie erst einmal noch auf ihren neuen Spieler würden verzichten müssen. Die Situation ist kompliziert. Verträge laufen in der Regel bis zum 30. Juni, analog zum planmäßigen Saisonende.

Doch wegen der Coronavirus-Pandemie ist der Rahmenterminkalender gehörig durcheinandergeraten. Dass die Verträge einfach weiterlaufen, bis alle Wettbewerbe der Saison 2019/20 beendet sind, ist jedoch nicht der Fall – zumal der europäische Verband Uefa wohl erst in der nächsten Woche darüber entscheidet, ob und wann es mit den Europapokalwettbewerben weitergeht.

Das gilt auch für die Vorbereitung von Hertha BSC auf die kommende Saison, was wiederum davon abhängt, dass derzeit niemand weiß, wann die neue Spielzeit beginnt. Vor Mitte September vermutlich nicht.

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