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Der Edeljoker. Joshua Zirkzee erlöst lange Zeit ideenlose Münchner gegen den VfL Wolfsburg.

© Matthias Balk/dpa

Der FC Bayern siegt spät: Schon wieder Joshua Zirkzee

Gegen den VfL Wolfsburg tun sich die Münchner lange schwer. Weil sie aber einen neuen Edeljoker haben, gehen sie mit einem guten Gefühl in die Pause.

Als in München eine Stunde gespielt war, fuhr sich Bayerns Thomas Müller ein wenig verzweifelt durch die Haare. Eine Flanke, gefühlvoll in den Strafraum geschlagen von Müllers Mitspieler Alphonso Davies, segelte auf den einstigen Raumdeuter zu, der gedanklich schon den Torjubel vorbereitet hatte.

Doch dann flog der Wolfsburger Jerome Roussillion heran, streckte seinen Kopf wie wohl noch nie in seinem Leben und klärte mit viel Einsatz zur Ecke, der neunten für die Bayern in diesem zähen Bundesliga-Spiel. Dass der folgende Eckstoß im Aus landete, war bezeichnend für das Spiel der Münchner an diesem Samstag. Beim 2:0 (0:0) ließen sie vieles vermissen, um die aufmerksame Abwehr der Wolfsburger auseinander zu nehmen.

Arnold und Klaus haben gute Chancen

Aber die Bayern sind eben die Bayern, weshalb sie im Zweifelsfall einfach einen Joker einwechseln, der das Spiel dann zu ihren Gunsten entscheidet. Der hieß – wie schon unter der Woche in Freiburg – Joshua Zirkzee, schob in der Schlussphase zum 1:0 ein, ehe Serge Gnabry kurz darauf den Endstand erzielte. „Er hat ein Grinsen im Gesicht“, berichtete Bayerns Trainer Hansi Flick über seinen Nachwuchsspieler, der nicht selbst mit den Medien sprechen durfte, und betonte: „Wir müssen behutsam mit dem Jungen umgehen.“

Überlegen war der Deutsche Meister natürlich schon, speziell in der ersten Halbzeit, aber eben auch reichlich ideenlos. Gerade im letzten Drittel fehlten präzise Aktionen, um Stürmer Robert Lewandowski in Position zu bringen. Und so flogen die vielen Torschüsse meist übers Wolfsburger Tor oder daran vorbei, so dass VfL-Torwart Koen Casteels ganz gemächlich einen Abstoß nach dem nächsten in die Münchner Hälfte drosch.

Tatsächlich lag sogar eine Führung für die giftigen Wolfsburger im Bereich des Möglichen, weil Felix Klaus und Kapitän Maximilian Arnold gute Gelegenheiten hatten.

Den Bayern nutzten 70 Prozent Ballbesitz wenig, weil sie so erstaunlich wenig damit anzufangen wussten. Coutinho schlenzte den Ball einmal elegant aufs Tor, doch Casteels parierte klasse. Je länger das Spiel dauerte desto zäher wurde es, nicht zum Nachteil der Wolfsburger, die nach 80 Minuten fast die Führung erzielt hätten. Arnold war es, der den Ball aus 17 Metern knapp am Tor von Manuel Neuer vorbeijagte.

Die Minuten vergingen, Zirkzee kam, sah und traf mit seinem ersten Ballkontakt zum erlösenden 1:0 für die Münchner, Müller hatte ihn bedient. Während die Wolfsburger wussten, dass es das damit gewesen sein dürfte, bestätigte sich damit die Vorahnung der Bayern. Gnabry traf dann nach einer Vorlage Lewandowskis noch zum 2:0, weshalb die Münchner als Tabellendritter in die Winterpause gehen. Joshua Zirkzee sei Dank. (Tsp)

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