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Derbysieger. Unions Christian Gentner nahm das 1:0 gegen Hertha gerne mit, nun warnt er vor Mainz.

© Annegret Hilse/Reuters

Der 1. FC Union kehrt in den Alltag zurück: Christian Genter wäre ein anderes Ergebnis lieber gewesen

Die Köpenicker reisen zum FSV Mainz 05, der zuletzt 0:8 in Leipzig verlor. Trainer Urs Fischer fordert auswärts eine höhere Selbstverständlichkeit.

Von David Joram

Christian Gentner war mit den Ergebnissen des vergangenen Bundesliga-Spieltags grundsätzlich zufrieden. Neben dem Derbysieg seiner Unioner registrierte der Mittelfeldspieler unter anderem ein saftiges 5:1 der Frankfurter gegen Bayern München – und ein rekordverdächtiges 8:0 der Leipziger gegen den FSV Mainz 05.

Dass die Nullfünfer, am Samstag (15.30 Uhr, live bei Sky) Gastgeber der Berliner Fußballer, so hoch verloren, freute Gentner indes nicht. „Ein 1:2 wär’ mir lieber gewesen. Das ist eine Situation, in der wir den Gegner mit dem Messer zwischen den Zähnen erwarten“, erklärt der 34-Jährige.

In der Tat klingen die Ankündigungen aus Mainz forsch. „Wir wollen uns auf dem Platz für die Nicht-Leistung entschuldigen. Man soll uns ansehen, dass wir das Spiel gewinnen wollen“, sagte der Mainzer Trainer Sandro Schwarz, Sportvorstand Rouven Schröder forderte: „Die Mainzer Tugenden müssen wieder auf den Platz.“

Was all dies für den 1. FC Union bedeutet, scheint den Köpenickern bewusst zu sein. „Die acht Tore sind Warnung genug. Ich würde mich wundern, wenn das nicht ganz schnell in die Köpfe geht“, sagt Gentner und meint damit: in die Köpfe seiner Mitspieler.

Nach dem 1:0 im Derby und den ansprechenden Leistungen in den vergangenen Wochen begegnet der 1. FC Union nun einem Gegner, der dieselbe Kragenweite hat. Einen Punkt und einen Platz stehen die Mainzer hinter den Berlinern, die mit zehn Punkten aus den ersten zehn Spielen und Platz 14 durchaus im Soll liegen.

Derbysiegertrainer. Urs Fischer (l.) will nun auch in der Fremde drei Punkte holen.
Derbysiegertrainer. Urs Fischer (l.) will nun auch in der Fremde drei Punkte holen.

© Tobias Schwarz/AFP

Union wähnt sich nach dem schweren Auftaktprogramm im Aufwind. Selbst beim 1:2 gegen die Bayern sei etwas möglich gewesen, meint Gentner. „Ich habe in München selten gegen eine schwächere Bayern-Mannschaft gespielt“, sagt er.

Es folgte ein Sieg im Pokal gegen Freiburg und das von wilden Umständen begleitete 1:0 gegen Hertha BSC. Die Spannung, die der frühere Stuttgarter und seine Mitspieler nun aufgebaut haben, gelte es hochzuhalten.

Soll heißen: Trotz Derbysieg fokussiert bleiben, den Rhythmus beibehalten. „Wir haben in dieser hitzigen Atmosphäre gezeigt, dass wir auch das können“, sagt Gentner, nun wollen die Berliner beweisen, dass sie neben der Kür auch die Pflicht beherrschen, den Alltag sozusagen.

Nach dem 3:1-Heimsieg im zweiten Heimspiel gegen Borussia Dortmund war ihnen das noch misslungen, es folgten vier Niederlagen. „Wir wollen zeigen, dass wir daraus etwas gelernt haben“, sagt Gentner, „dass wir keine erneute Delle bekommen.“

Dehl fällt länger aus

Unions Trainer Urs Fischer ist zuversichtlich, was dies betrifft. Außer Akaki Gogia, Grischa Prömel und Nachwuchsstürmer Laurenz Dehl (fällt nach einer vom Verein nicht näher benannten Verletzung bis zum Ende der Vorrunde aus) stehen ihm alle Spieler zur Verfügung.

Sein Team habe sich in den bisherigen zehn Bundesliga-Spielen verändert, sei erfahrener geworden, die Entwicklung stimme. „Ich glaube nicht, dass wir aufgrund des Dortmund-Spiels danach vier Spiele verloren haben“, sagt Fischer.

Er hofft, dass seine Mannschaft all dies für den ersten Auswärtssieg in dieser Saison nutzen kann. „Auswärts ist der Druck des Gegners manchmal größer, da müssen wir Selbstverständlichkeiten entwickeln“, sagt der Trainer. Da hat sein Team, Fischer gibt das gerne zu, „noch Potenzial nach oben“.

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