zum Hauptinhalt
Cristiano Ronaldo in Madrid.

© AFP/BENJAMIN CREMEL

Deal mit spanischer Justiz: Cristiano Ronaldo: Millionenstrafe statt Knast

Die spanischen Behörden werfen dem Fußballer vor, in großem Stil Steuern hinterzogen zu haben. Zum WM-Auftaktspiel zwischen Portugal und Spanien haben sich beide Seiten geeinigt.

Fußballstar Cristiano Ronaldo hat seine Steuerprobleme mit der spanischen Justiz weitgehend geklärt. Der 33 Jahre alte Portugiese ist bereit, insgesamt 18,8 Millionen Euro an Nachzahlungen, Geldstrafe und Zinsen an den Fiskus zu leisten und eine Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung zu akzeptieren. Das wurde am Freitag von Seiten der Justiz bekannt. Die Behörden müssen der Einigung den Angaben zufolge noch formal zustimmen.

Das Umfeld des Fußballprofis bestätigte entsprechende Medienberichte. Die Summe würde den seit einem Jahr laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Spieler von Real Madrid ein Ende setzen. Die Einigung ereignete sich Stunden vor Ronaldos erstem Einsatz bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland beim Topspiel Portugal gegen Spanien am Freitagabend.

Die zuständige Staatsanwaltschaft wirft Ronaldo vor, über Briefkastenfirmen mehrere Millionen Euro Steuern am spanischen Fiskus vorbeigeschleust zu haben. Es geht dabei speziell um Einnahmen aus Bildrechten, die der Profi von Champions-League-Sieger Real Madrid zwischen 2011 und 2014 hinterzogen haben soll.

Ohne Einigung hätten dreieinhalb Jahre Gefängnis gedroht

Für insgesamt vier Verstöße gegen das Steuerrecht soll Ronaldo jeweils eine Strafe von sechs Monaten Haft bekommen. Wie „El Mundo“ schreibt, will der fünfmalige Weltfußballer noch versuchen, diese Haftstrafe durch eine zusätzliche Zahlung ganz aufzuheben. Bei nicht vorbestraften Verurteilten ist es in Spanien üblich, dass eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt wird.

Ende Juli 2017 hatte Ronaldo im Gericht von Pozuelo de Alarcón bei Madrid erstmals zu den Vorwürfen Stellung bezogen und erklärt, dass er „niemals etwas verborgen und auch niemals die Absicht gehabt“ habe, Steuern zu hinterziehen. Seine Anwälte argumentierten, es gebe schlicht Unterschiede in der Interpretation von abgabenpflichtigen Einnahmen in Spanien.

Ohne derartige Einigung hätten Ronaldo nach Angaben der spanischen Finanzbehörden-Gewerkschaft eine Strafe von mindestens 28 Millionen Euro und bis zu dreieinhalb Jahre im Gefängnis gedroht. (dpa, AFP)

Zur Startseite