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Moritz Reichert führte schon die BR Volleys zum Titel.

© imago/Andreas Gora

Das deutsche Team vor dem EM-Start: Wie Moritz Reichert der Volleyball-Nationalmannschaft hilft

Vor zwei Jahren verpasste der Berliner Moritz Reichert die Volleyball-EM. Jetzt ist er im Kader - und will mit dem Team wieder Großes erreichen.

Mehr als 40 Länderspiele hat Moritz Reichert bereits für die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft bestritten. Trotzdem gibt der 24-Jährige zu, dass er in diesen Tagen „natürlich aufgeregt“ sei. Schließlich wird die am Donnerstag beginnende Europameisterschaft die erste für den Außenangreifer der BR Volleys sein. Vor zwei Jahren, als die Deutschen überraschend EM-Silber gewannen, war Reichert eigentlich fest eingeplant, doch er verletzte sich am Daumen.

Dass er der Nationalmannschaft dieses Mal helfen kann, zeigte er auch in einer beeindruckenden Saison, in der er die Berliner zum Meistertitel führte. „Natürlich möchte ich auch dem Nationalteam mit meinen Stärken helfen, die vor allem in der Annahme und dem Aufschlag liegen“, sagt er. Auch wenn er im Auftaktspiel der Deutschen am Freitag in Brüssel gegen Serbien (15 Uhr/live bei Sport1+) wegen Knieproblemen wahrscheinlich nicht zur Stammformation gehören wird. „Wenn er aber spielt, kann er entscheidend werden. Moritz ist sehr, sehr stark und zuverlässig“, sagt Bundestrainer Andrea Giani.

Reichert will mit der Mannschaft unbedingt eine ähnliche Platzierung wie vor zwei Jahren erreichen. „Eine Medaille ist auf jeden Fall möglich“, sagt er. Dass dies nicht leicht wird, sei aber jedem klar. Denn mit dem Mitfavoriten Serbien und Belgien warten schon in der Vorrunde starke Gegner. „Die Gruppenspiele gegen Österreich, Slowakei und Spanien werden aber auch alles andere als angenehm werden“, sagt Reichert. Für ihn gehören neben den Serben auch Polen, Italien, Frankreich und Titelverteidiger Russland zu den Titelkandidaten: „Es wird eine sehr enge EM.“

Unterschätzen sollte man die deutsche Nationalmannschaft aber nicht. Schließlich habe sich das junge Team, das 2017 in Polen Vize-Europameister geworden ist, deutlich weiterentwickelt, sagt Reichert. Außerdem gehören erfahrene Spieler wie Diagonalangreifer Georg Grozer weiter der Mannschaft an. „Er ist einfach ein Weltklassespieler und kann uns alle während eines Spiels mitreißen“, sagt Reichert.

Die Vorbereitung der Deutschen verlief schon einmal vielversprechend. Zwar verlor die Mannschaft den letzten Test gegen die starken Franzosen am vergangenen Wochenende knapp mit 2:3, Bundestrainer Giani zeigte sich dennoch zufrieden: „Block und Abwehrarbeit waren schon sehr gut und auch im Angriff haben wir Fortschritte gemacht. Wir sind bereit für den EM-Start.“

Das ist bei dem kommenden Pensum auch sehr wichtig. Zum ersten Mal findet bei den Männern die EM in vier Ländern statt (Belgien, Frankreich, Niederlande, Slowenien) – und mit 24 Mannschaften anstatt der zuvor üblichen 16. „Dass jetzt mehr Teams dabei sind, wird körperlich eine echte Herausforderung“, sagt Reichert. Vorteile gebe es aber auch, betont er. So bedeute ein schwächeres Spiel in der Gruppenphase kein Turnier-Aus mehr, da sich mittlerweile die ersten vier aus der Sechser-Gruppe für die nächste Runde qualifizieren.

Für das deutsche Team wird die EM auch eine Standortbestimmung für das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Dieses findet im Januar in der Berliner Max-Schmeling-Halle statt und könnte für Moritz Reichert zum Heimspiel werden.

Emil Lauer

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