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Damantang Camara wurde nur 24 Jahre alt.

© Imago/Matthias Koch

Update

Damantang Camara: Berliner Amateurfußballer bricht beim Training tot zusammen

Im Alter von nur 24 Jahren ist Damantang Camara vom Berliner SC am Dienstag gestorben. 2014 musste er seine Regionalligakarriere aufgrund eines Herzfehlers beenden.

Am Samstag war noch alles in Ordnung. Damantang Camara spielte 75 Minuten für den Berliner SC beim 2:2 gegen Stern 1900. Es war ein durchschnittliches Spiel für den hochveranlagten Stürmer, der sonst fast immer zu den Besten zählt. Und sein letztes. Am Dienstag kollabierte Camara beim Training seines Klubs in Wilmersdorf und verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Er wurde nur 24 Jahre alt.

Viele Berliner Vereine und Spieler reagierten mit großer Anteilnahme. "Mit Dami verlieren wir nicht nur einen hervorragenden Fußballspieler, sondern vor allem einen tadellosen Sportsmann und sehr feinen Menschen, der bei jedem, der mit ihm bekannt wurde, einen bleibenden Eindruck hinterließ", schrieb der Berliner SC auf seiner Homepage. Mitglieder des SV Tasmania starteten eine Spendenaktion für Camaras Familie. Das Spiel des BSC am kommenden Samstag wurde abgesagt. Der Berliner Fußball-Verband bittet alle Vereine, am Wochenende eine Schweigeminute einzulegen.

Die genauen Umstände des tragischen Todesfalles sind noch nicht bekannt. Beim Transport in eine Klinik kam es allerdings zu Verzögerungen, wie die Berliner Zeitung meldete. Camara wurde zunächst ins DRK-Klinikum Westend gebracht. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich Angaben der Klinik zufolge immer noch in einem lebensbedrohlichen Zustand. Es erfolgten Wiederbelebungsmaßnahmen und die Entscheidung, Camara in das auf Herzerkrankungen spezialisierte Virchow-Klinikum zu verlegen.

Camara litt unter einem angeborenen Herzfehler. 2014 musste er seine Karriere beim FC Viktoria 89 in der viertklassigen Regionalliga beenden. Nachdem er mehrfach umgekippt war, wurde bei ihm eine Verdickung der Herzwand diagnostiziert. Den Traum von der Profikarriere musste Camara aufgeben, das Risiko war einfach zu groß.

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Vom Fußball konnte er aber nicht lassen. Schon in seiner Heimat Guinea, die er als Jugendlicher in Richtung Berlin verlassen hatte, war der Sport seine große Leidenschaft. Also machte er eine Ausbildung zum Physiotherapeuten und betreute verschiedene Mannschaften bei Viktoria. Doch nur zuzugucken, das war ihm irgendwann zu wenig. Es juckte wieder. Dami, wie er von den meisten genannt wurde, konnte nicht ohne den Ball und begann wieder selbst zu spielen. "Die Ärzte können mir keine hundertprozentige Sicherheit geben. Es kann sein, dass sie sagen: Das war’s mit Fußball. Aber Fußball ist mein Leben", sagte Camara der "Berliner Zeitung" vor einem Jahr.

Eine Höchstbelastung wie in der Regionalliga, wo meist zweimal am Tag und mit hoher Intensität trainiert wird, war zwar nicht mehr möglich. Die 6. Liga traute Camara, der inzwischen Vater eines kleinen Sohnes geworden war, seinem Körper aber zu. Und es lief ja auch gut. Mit SD Croatia wurde er Dritter der Berlin-Liga. Dann wechselte er zum Berliner SC und traf fast wie in seinen besten Zeiten.

"Er war ein Riesenfußballer und ein toller Typ", sagte Felix Sommer, Geschäftsführer von Viktoria. Immer freundlich, überall beliebt – und seine fußballerischen Qualitäten waren sowieso überragend. Bei Viktoria war er eines der größten Talente der Regionalliga. "Er hätte es bis in die Bundesliga schaffen können", sagte Sommer. Sein Herz ließ es nicht zu.

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