zum Hauptinhalt
Die Männer der ersten Halbzeit: Daniele de Rossi und Javier Hernandez (r.) trafen jeweils doppelt für ihre Teams.

© dpa

Champions League verrückt: Bayer Leverkusen spielt 4:4 gegen den AS Rom

Aus 2:0 wird 2:4 - und am Ende doch noch ein 4:4. Bayer Leverkusen erlebt im Champions-League-Heimspiel gegen den AS Rom ein Wechselbad der Gefühle.

Das Wiedersehen mit seinem Herzensverein endete für Rudi Völler mit einem irren Fußball-Krimi. Nach einem 2:0-Vorsprung und einem 2:4-Rückstand jubelte der Sportdirektor von Bayer Leverkusen am Ende noch über ein dramatisches 4:4 (2:2) gegen den AS Rom. Der Fußball-Bundesligist verteidigte dadurch seinen wichtigen zweiten Tabellenplatz in der Champions-League-Gruppe E.

Javier Hernandez brachte die Werkself mit seinen Toren in der 4. (Handelfmeter) und 19. Minute zunächst schnell in Führung. Doch der Verein des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger schlug durch Tore von Daniele de Rossi (30./38.), Miralem Pjanic (54.) und Iago Falque (73.) zurück. Als niemand mehr damit rechnete, schafften Kevin Kampl (84.) und Admir Mehmedi (86.) doch noch die erneute Wende.

"Am Ende können wir sogar noch 5:4 gewinnen. Aber über weite Strecken können wir nicht ganz zufrieden sein mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben", meinte Torwart Bernd Leno. "Was am Ende passiert ist, kann ich nicht erklären", haderte dagegen Roma-Verteidiger Rüdiger. "Leverkusen hat weiter nach vorne gespielt und Geduld gezeigt. Nach dem 3:4 waren wir vielleicht etwas geschockt."

Bayer hatte gegen den Tabellenzweiten der Serie A bereits sehr stürmisch begonnen. Bereits in der ersten Minute vergab Hakan Calhanoglu die erste Chance. Drei Minuten später traf Hernandez dann zum ersten Mal vom Elfmeterpunkt. Schiedsrichter Viktor Kassai wollte nach einem klaren Handspiel von Roma-Verteidiger Vassilis Torosidis zunächst weiterspielen lassen, doch dann entschied sich der Ungar nach Rücksprache mit seinem Assistenten anders.

Dabei war der Bundesligist vor 29 412 Zuschauern ohne Kapitän Lars Bender (Sprunggelenksverletzung) und ohne Torjäger Stefan Kießling (Adduktorenprobleme) in dieses wichtige Spiel gegangen. Verteidiger Ömer Toprak musste deshalb im defensiven Mittelfeld aushelfen.

Völler freute sich trotz der Personalprobleme aber ganz besonders auf diese Partie. Von 1987 bis 1992 spielte er für die „Giallorossi“, 2004 war er für einen Monat sogar Trainer des Vereins. Völler ist bei der Roma noch immer eine Legende.

Der AS Rom zeigte seine Offensivqualitäten - aber Bayer kämpfte

Anders als zuletzt in der Bundesliga bewiesen seine Leverkusener diesmal Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Aus der zweiten Chance machte Hernandez das zweite Tor. Calhanoglu spielte den Neuzugang von Manchester United schön frei, Rüdiger hob schlafmützig das Abseits auf - und Hernandez stand völlig unbedrängt vor dem Tor.

Gegen den krassen Außenseiter BATE Borissow hatten die Römer in der ersten Halbzeit sogar schon mit 0:3 zurückgelegen. Doch diesmal zeigten sie, warum sie in der heimischen Liga bereits 20 Tore in nur acht Spielen erzielt haben. Die Italiener spielten unbeeindruckt nach vorne - und Bayer 04 half dabei kräftig mit. Vor dem Anschlusstreffer zum 1:2 geriet eine Faustabwehr von Torwart Bernd Leno viel zu kurz. Bei seinem Ausgleich stand de Rossi nach einem Freistoß völlig frei.

Hernandez hatte zwischendurch die große Chance zu seinem dritten Tor (32.). Doch abgesehen davon spielten in dieser Phase nur noch die Gäste. Auch die zweite Halbzeit begann so, wie die erste endete: Die Roma war technisch besser, kombinationssicherer, schneller und selbstbewusster. Der starke Gervinho blieb zunächst mit einem energischen Solo noch hängen (52.). Aber nur zwei Minuten später war Leno bei einem schönen Freistoß von Pjanic chancenlos.

Leverkusen zeigte noch einmal positive Reaktion - im Vergleich zu den Gästen fehlten dem Bundesligisten aber lange Zeit die Ideen und die spielerischen Möglichkeiten. Der eingewechselte Iago Falque schien mit dem 2:4 schon alles klargemacht zu haben. Doch in den letzten Minuten bewies Bayer 04 doch noch einmal eine starke Moral. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false