zum Hauptinhalt
Thomas Müller kann derzeit machen, was er will. Der Ball geht irgendwie immer rein.

© dpa

Champions League: Thomas Müller schießt FC Bayern zum Sieg bei Olympiakos

Schön ist anders - aber was soll's. Der FC Bayern München siegt dank zweier Treffer von Thomas Müller 3:0 bei Olympiakos Piräus.

Es gibt nicht viele Trainer, die sich mit Pep Guardiola messen können, und das ist weniger sportlich gemeint. In der Coaching Zone agiert kaum einer aufgeregter und temperamentvoller als der Coach des FC Bayern München. Am Mittwochabend lief ihm sein Kollege von Olympiakos Piräus jedoch den Rang ab. Der Portugiese Marco Silva stand nur selten still, sondern bewegte sich meist hektisch auf und ab. Vermutlich ahnte er früh, dass die Siegesserie im eigenen Stadion in der Champions League reißen würde. Die Bayern legten mit dem mühsamen 3:0 (0:0) keinen glänzenden Start in die Gruppe F hin, aber dank der Tore von Thomas Müller und Mario Götze schafften sie den erhofften Sieg. "Das erste Spiel ist immer schwer. Wir haben das Spiel aber komplett kontrolliert und keine Torchance zugelassen. Es war der erste Schritt", sagte Guardiola nach dem Spiel.

Vor Spielbeginn hatten sich hässliche Szenen im Fanblock des FC Bayern abgespielt, und sie trübten den gelungenen Champions League-Auftakt doch einigermaßen. „Nach unnötigen Pöbeleien unsererseits“, wie es in einem offiziellen Statement der Münchner hieß, war die griechische Polizei mit Schlagstöcken gegen die Anhänger des Rekordmeisters vorgegangen.

Guardiola war schon einen Tag zuvor sehr entspannt in Griechenland angekommen. Keine Spur von Nervosität zeigte der Trainer vor der Partie, nahm gelassen und kaffeetrinkend hin, dass das Flugzeug mit einer Stunde Verspätung in Athen gelandet war, und nun alles etwas hektischer wurde. Bei der Pressekonferenz nahm er sich dann sogar noch Zeit, sich dem Flüchtlings-Thema zu widmen. Aber vermutlich hatte er da seinen Plan für die Partie im nur ein paar Meter vom Mittelmeer entfernten Karaiskaki-Stadion längst im Kopf. Dazu gehörte wohl auch, dass Mario Götze wieder nicht von Anfang an spielen würde. Der Nationalspieler hatte am Samstag gegen den FC Augsburg wegen muskulärer Probleme gefehlt, aber bereits am Montag wieder normal trainieren können.

Bayerns Douglas Costa (r.) zieht ab. Omar Elabdelaoui geht in Deckung. Aber in dieser Szene hat Olympiakos nichts zu befürchten.
Bayerns Douglas Costa (r.) zieht ab. Omar Elabdelaoui geht in Deckung. Aber in dieser Szene hat Olympiakos nichts zu befürchten.

© dpa

Die Münchner mussten sich zuerst an den etwas holprigen Rasen gewönnen, auf dem gepflegtes Kombinationsspiel nicht so leicht war. Die Griechen, die in der vergangenen Champions-League-Saison alle drei Heimpartien gewonnen hatten, ließen den Gästen in der Mitte viel Raum, spielten aber bei  Ballbesitz schnörkellos und schnell nach vorne. Gute Gelegenheiten hatten sie aber erst in der zweiten Hälfte, da parierte Manuel Neuer einen Schuss von Ideye.

Die Bayern spielten abgebrüht, ja fast unterkühlt

Die Atmosphäre im Karaiskadis-Stadion von Piräus ist berühmt-berüchtigt, gerne wird die Arena als Hexenkessel bezeichnet. Aber so richtig aufgeheizt wurde die Stimmung erst, als der spanische Schiedsrichter ein paar Entscheidungen traf, die nicht im Sinne des Olympiakos-Anhangs waren. Aber der abgebrühte FC Bayern ließ davon nicht beeindrucken. Je länger die erste Hälfte dauerte, desto gefährlicher wurden die Vorstöße. Die erste Gelegenheit bekam Robert Lewandowski in der 26. Minute nach einem fein in die Mitte gezirkelten Freistoß von Xabi Alonso. Den Kopfball des Polen aus kurzer Distanz klärte Ideye auf der Linie. Kurz darauf prüfte Douglas Costa den spanischen Torwart von Piräus, Roberto, mit einem allerdings schwachen Schuss aus halblinker Position, gleich darauf konnte der Brasilianer zum ersten Mal mit Tempo an seinem Gegenspieler vorbeiziehen, glänzend in Szene gesetzt von dem an diesem Abend herausragenden Alonso. Die Flanke verpasste zunächst Müller, dann traf Lewandowski den Ball nicht richtig, und die Chance war vertan.

Ausgerechnet der Spieler vom FC Bayern sorgte für die Führung nach der Pause, dem bis zu jener 52. Minuten kaum etwas gelungen war. Und auch der Schuss, der zum 1:0 führte, wirkte nicht unbedingt technisch ausgereift, sondern so, als ob er Ball nicht richtig getroffen hatte - allerdings mit grandiosem Ergebnis. Vidal legte den Ball vor dem Strafraum nach rechts zu Müller, der ihn Richtung Tor schlenzte. Der Ball senkte sich über Roberto hinweg ins Netz. "Der Ball ist mir ein bisschen abgerutscht. Da muss ich ehrlich sein. Es war glücklich, aber auch sehr wichtig für uns", sagte Müller.

Die Griechen gaben sich aber noch nicht geschlagen, bis Mario Götze mit dem 2:0 (89.) und nochmals Müller mit einem Foulelfmeter (90.) alles entschieden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false