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Der Sägenmann: Jürgen Klopp steht im Champions-League-Finale.

© REUTERS

Champions League: Jürgen Klopp erreicht mit Liverpool das Finale

Das 2:5 aus dem Hinspiel war zu viel für den AS Rom. Der FC Liverpool und sein deutscher Trainer Klopp stehen im Champions-League-Finale.

Rom brauchte gegen Liverpool drei Tore. So die Ausgangslage für die Italiener, um nach der herben Pleite im Hinspiel doch noch das Finale in der Champions League zu erreichen. Der Gast aus England musste in dieser Rechnung ohne Torerfolg bleiben. Und so hatten die Römer in den Anfangsminuten vor allem auch eines im Sinn: den überragenden Mann des Hinspiels, den zweifachen Torschützen und Torvorbereiter Mo Salah gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen. Dafür packte Daniele de Rossi in den Anfangsminuten auch gleich mal einen Pferdekuss aus – wohlgemerkt mehr Pferd, als Kuss. Dass Salah aber über ebenso wunderbare Mitspieler verfügt in der Offensivreihe Liverpools, mochten die Italiener wohl verdrängt haben. In der neunten Minuten traf anstelle Salahs also Sadio Mané zum 1:0 und mitten ins Herz der hoffnungsvollsten Tifosi.

Immerhin erlebten die 61 889 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion von Rom aber nicht den nächsten Untergang ihres Teams. Aber eben auch nicht die nächste heldenhafte Auferstehung wie schon im Viertelfinale gegen Barcelona, als die Mannschaft von Trainer Eusebio di Francesco schon einmal einen Drei-Tore-Rückstand hatte aufholen können.

Gegen Liverpool reichte es am Mittwochabend durch einen verwandelten Handelfmeter unmittelbar vor dem Schlusspfiff zwar noch zu einem 4:2 (1:2)-Sieg, am Ende jubelten dann aber doch die Mannen von Trainer Jürgen Klopp über den Finaleinzug: der FC Liverpool wird am 26. Mai in Kiew Titelverteidiger Real Madrid herausfordern. Es ist der größte Erfolg des englischen Traditionsklubs seit zehn Jahren.

Klopp stand immer wieder mit hochgezogenen Ärmeln am Spielfeldrand und dirigierte sein Team. Der Wirbel um die ungewöhnliche Auszeit seines Langzeit-Assistenten Zeljko Buvac hatte offensichtlich keine Auswirkungen auf Team und Chefcoach.

Die Atmosphäre im Stadio Olimpico war elektrisierend

Rom wähnte sich bereit für die nächste Aufholjagd und die Atmosphäre im Stadio Olimpico war elektrisierend. Mané zeigte aber rasch, dass man sich gegen diesen Liverpool-Sturm keine Unachtsamkeit leisten kann. Nach einem krassen Fehlpass von Nainggolan vollendete der Senegalese auf Zuspiel von Roberto Firmino. Kurios war der Ausgleich: Dejan Lovren schoss James Milner aus kurzer Distanz im Strafraum an den Kopf. Doch das große römische Aufbäumen folgte nicht. Vielmehr bediente Edin Dzeko versehentlich Georginio Wijnaldum mit einer unfreiwilligen Kopfball-Vorlage und der Niederländer bewies, dass nicht nur das Top-Trio Mané, Roberto Firmino und Mo Salah bei Liverpool für Tore sorgen kann.

Vier Tore fehlten Rom noch zur Verlängerung. Und der Druck auf die wieder nicht besonders souveräne Liverpool-Abwehr wurde erhöht. Als Torwart Loris Karius zu kurz abwehrte, war Dzeko zur Stelle. Noch drei Tore, ein Wunder war nun wieder denkbar. Klopp wurde an der Seitenlinie noch energischer, konnte sich aber bald wieder beruhigen. Rom fehlte diesmal die Magie der Barcelona-Nacht. Daran änderten auch die letztlich nutzlosen späten Treffer Nainggolans nichts mehr. (Tsp/dpa)

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