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Beinarbeit. Robert Lewandowski kann auch auf einem Bein für Erstaunen sorgen.

© Reuters

Champions League: FC Bayern erkämpft 0:0 beim FC Liverpool

Der FC Liverpool und Bayern München trennen sich im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League 0:0 und vertagen sich auf das zweite Duell im März.

Ziemlich oft war das Weiß seiner Zähne zu sehen gewesen, wenn die TV-Kameras Jürgen Klopp mal wieder an der Seitenlinie eingefangen hatten. Nicht weil es so viel zu Lachen gegeben hätte für den Trainer des FC Liverpool. Aber es gibt kaum einen zweiten Trainer, der so emotional das Spiel seiner Elf begleitet. An Klopps Gestik und Mimik ist der Verlauf ganzer Fußballspiele abzulesen, ohne auch nur ein Bild vom Geschehen auf dem Rasen verfolgt zu haben. So war es auch am Dienstagabend im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League. Klopp gab mal wieder alles – und er musste es wohl auch. Denn die magische Nacht von Anfield, die sich nicht nur Liverpool sondern auch viele Fußballfans in Deutschland von diesem besonderen Spiel versprochen hatten, wurde es dann doch nicht.

Am Ende eines immerhin rassigen Spiels trennten sich der FC Liverpool und der FC Bayern München 0:0. Zwar hat damit auch weiterhin keine deutsche Mannschaft jemals die Anfield Road in einem Europapokalspiel als Sieger verlassen. Doch für die Bayern ist das eine gute Ausgangsposition für das das Rückspiel am 13. März in München.

Man müsse den ersten Ansturm parieren, hatte Niko Kovac als Matchplan ausgegeben. Nicht nur der Trainer des FC Bayern hatte wilde Angriffswellen der Gastgeber erwartet. Doch den Bayern gelang es sogar, die Angriffswellen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Und von Minute zu Minute wurden die Gäste aus München, die nicht als Favorit ins Spiel gegangen waren, immer selbstbewusster.

Dabei fehlten auf beiden Seiten wichtiger Spieler. Die Bayern mussten am Dienstagabend neben Thomas Müller, Arjen Robben und Jerome Boateng auch auf Leon Goretzka (Sehnenreizung) verzichten, der nicht rechtzeitig fit wurde. Für ihn rückte Javi Martinez in die Startelf. Da war dann auch Kingsley Coman auf dem linken Flügel zu sehen, der Franck Ribery für 80 Minuten lang auf die Ersatzbank verdrängt hatte, ehe dieser kam. Zusammen mit Serge Gnabry auf dem andere Flügel schob Coman immer mal wieder das Offensivspiel der Bayern an, insbesondere bei Tempogegenstößen waren sie mit von der Partie.

Trost eines leichten Chancenvorteils für Liverpool wirkten die Bayern stabil

Auf Seiten der Gastgeber musste Jürgen Klopp vor allem seinen Abwehrchef Virgil van Dijk ersetzen. Das tat der frühere Schalker Joel Matip – mit einigen Anlaufschwierigkeiten. Denn ihm wäre fast ein Eigentor unterlaufen, als er eine scharfe Hereingabe von Gnabry auf den eigenen Torwart Alisson Ramses Becker lenkte. Kurz zuvor hatte nach einem langen Steilpass der flinke wie trickreiche Mohamed Salah die Führung für Liverpool verpasst.

Nach einer Viertelstunde hatte das Spiel erstmals Fahrt aufgenommen, es entwickelte sich ein rasantes und intensives Spiel mit guten Torszenen auf beiden Seiten. Interessanterweise war den Gastgebern viel Respekt anzumerken gewesen, so richtig selbstbewusst ins Rollen kam Klopps Elf erst zu Ende der ersten Halbzeit, als hintereinander Salah, Sadio Mané und schließlich Matip ihre Tormöglichkeiten nicht nutzen konnten. Sie richteten einige Male ziemliches Chaos an im Strafraum der Bayern, doch zu oft war der Torabschluss von Hektik geprägt.

Trost eines leichten Chancenvorteils für Liverpool wirkten die Bayern recht stabil. Vor der Viererabwehrkette überzeugten Thiago und Martinez als Doppelsechs. Bayern-Trainer Kovac dürfte mit dem ersten Abschnitt zufrieden gewesen sein.

Liverpool hat in dieser Saison nur eines von 18 Pflichtspielen vor eigenem Publikum verloren – Ende September im League Cup gegen Chelsea. Entsprechend entschlossen kehrten die Gastgeber auf den Rasen zurück. Doch auch die wütende Anfangsphase der zweiten Halbzeit überstanden die Bayern schadlos.

Mit zunehmender Zeit drängte Liverpool die Bayern zwar etwas tiefer in deren eigene Halbzeit hinein, doch zu den ganz klaren Torchancen kam die Mannschaft von Jürgen Klopp so gut wie gar nicht mehr. Und so endete das Spiel, wie es im Vorfeld nur die wenigsten für möglich gehalten hatten – torlos. Andererseits reiht sich diese Spielergebnis nahtlos in die Duell-Historie der beiden Teams ein. Bisher spielten der FC Bayern zweimal beim FC Liverpool. 1981 im Landesmeister-Cup und 1971 im Pokalsieger-Cup. Beide Gastspiele der Bayern auf der Insel endeten 0:0. (Tsp)

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