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Merk

© dpa

Bundesliga: Schiedsrichter Markus Merk hört auf

Nach zwei Europameisterschaften, zwei Weltmeisterschaften, 50 Länderspielen und 334 Bundesligapartien soll jetzt Schluss sein. Schiedsrichter Markus Merk wird nach dieser Bundesligasaison seine Karriere beenden.

„Nach 20 positiven Jahren ist es der ideale Zeitpunkt zu gehen“, sagte er gestern dem Tagesspiegel. Sein letztes Länderspiel hatte der 46-Jährige aus Otterbach in der Pfalz schon im vergangenen November geleitet, nachdem er die vom Fußballweltverband Fifa festgelegte Altersgrenze überschritten hatte. In der Bundesliga hätte Merk noch eine Spielzeit pfeifen dürfen. „Ich habe schon immer gesagt, dass ich den Zeitpunkt für meinen Abpfiff selbst bestimmen werde“, sagte Merk.

1997 pfiff Merk das Endspiel des Europapokals der Pokalsieger, sechs Jahre später leitete er das Champions-League-Finale zwischen Juventus Turin und dem AC Mailand. Höhepunkt seiner Karriere war das EM-Finale 2004 zwischen Portugal und Griechenland. Bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften war Merk als einziger deutscher Referee im Einsatz.

„Sein vorzeitiger Rückzug ist sehr, sehr bedauerlich und ein großer Verlust für unser Schiedsrichterwesen“, sagte Volker Roth, der Vorsitzende des Schiedsrichter-Ausschusses beim Deutschen Fußball-Bund. 2007 wurde Merk zum dritten Mal in seiner Laufbahn nach 2004 und 2005 zum Weltschiedsrichter gewählt. Seine Zahnarztpraxis hatte er 2004 aufgegeben, um Vorträge zu halten und Management-Seminare zu leiten.

Sein in Deutschland wohl berühmtester Pfiff führte zu einem indirekten Freistoß: Im Spiel des FC Bayern beim HSV am letzten Spieltag der Saison 2001 entschied Merk in der Nachspielzeit auf Rückpass, als HSV-Torwart Mathias Schober einen Ball aufnahm. Den Freistoß verwandelte Patrik Andersson zum 1:1 für die Bayern, die Schalke so noch den Titel entrissen. Im März hatte Merk für Aufsehen und Kritik gesorgt, als er für die Einführung des Videobeweises plädierte. Vorausgegangen war eine Fehlentscheidung: Im Spiel Bremen gegen Dortmund hatte Merk eine klare Abseitsposition übersehen. „Das war der wohl bitterste Moment in meiner fast 20-jährigen Laufbahn“, sagte er. Merk kündigte danach an, ein Konzept für den Videobeweis erarbeiten zu wollen. (lsp/dpa)

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