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Der letzte Abstoß. Friedhelm Funkel.

© imago/Chai v.d. Laage

Bundesliga ohne Friedhelm Funkel: Der Abschied von einer Trainer-Generation

Die Bundesliga wird ohne Friedhelm Funkel, dem letzten seiner Generation, nicht bunter werden. So viel ist sicher. Zum Abschied des letzten Trainers.

Vor zwei Jahren hat Friedhelm Funkel in einem Interview mal gesagt, dass er den Medizinball längst aussortiert habe. Es ist eben so, dass sich ein älterer Mensch irgendwann automatisch wegen seines Alters in die Old-School-Ecke geschoben wird. Der Berliner Fußballtrainer Wolfgang Sidka hat sogar kürzlich gesagt, "wenn sie die 6 vorne stehen haben in ihrem Alter, dann bekommen sie als Trainer keinen guten Job mehr".

So war das bei Friedhelm Funkel nicht, auch mit 66 Jahren war der Mann vom Niederrhein immer noch voll im Bundesligageschäft dabei. Wenn auch, als Trainer von Fortuna Düsseldorf, eher am unteren Rand auf der großen Bühne des deutschen Fußballs. Bis zum Mittwoch, denn an dem Tag wurde Friedhelm Funkel in Düsseldorf entlassen. Wenig später erklärte er sich nach seinem Zwangsabschied zum Trainer-Rentner. Allein das Wort - Trainer. Es passt kaum noch zu den Multimedia-Analyse-Managern, die inzwischen vermehrt vor ihrem Staff in den Coaching Zonen die Auftritte ihrer Spieler dirigieren.

Funkel hätte seinen 512 Auftritten als Trainer im deutschen Profifußball womöglich noch ein Engagement der Qualität Bochum oder Krefeld dranhängen können, aber irgendwann ist ja mal gut. Der Mann wirkt noch sehr fit, nun kann er sein Leben genießen und die Bundesliga kommt ja besser ohne ihn klar auf ihrem aalglatten Weg. So nahbar, so offen wie Funkel ist keiner der jungen Trainer in der Liga, auch wenn einige von ihnen das vorspielen.

Natürlich wirkte Friedhelm Funkel schon ein wenig aus der Zeit gefallen, das roch noch nach Rasen, nach den elf Freunden, wenn er über ein Spiel Auskunft gab. Es war auch nicht immer der Analyse letzter Schuss, wenn er etwas zum Spiel sagte. Manchen Satz hatte man schon mal gehört. Aber er war ja auch eher ein Trainer für die Kleinen unter den Großen. Er ist oft aufgestiegen (sechs Mal), aber auch abgestiegen - etwa mit Hertha BSC. In Berlin kam seine Art nicht an.

Trotzdem, trauern ist erlaubt. Fortuna Düsseldorf wird nun wohl mit Uwe Rösler, dem reifen Bundesliga-Trainer-Debütanten, absteigen. Alles andere wäre eine Überraschung. Die Bundesliga wird ohne Friedhelm Funkel, dem letzten seiner Generation, nicht bunter werden. So viel ist sicher. 

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