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Ein Dank an die, die nicht da sind: Dortmunds Spieler nach dem Sieg vor der Südtribüne.

© Poolfoto/Imago

Bundesliga-Neustart unterhaltsamer als befürchtet: Besser so als ganz ohne Fußball

An die Atmosphäre möchte sich niemand gewöhnen. Aber der Anfang ist gemacht - und das Niveau der Spiele war überraschend gut. Ein Kommentar.

Sagen wir es mal so: Der Neustart der Bundesligasaison an diesem Samstag war besser als gedacht. Sicherlich, die Zuschauer fehlten in den Stadien, es fehlten die Emotionen vom Rang, die ein Fußballspiel herkömmlicher Prägung so besonders machen.

Aber nein, es war ohne die Fans nicht ganz so fürchterlich, wie im Vorfeld von vielen Menschen befürchtet.

Das mag einmal daran gelegen haben, dass sich viele Fußballfans einfach gefreut haben, dass der Ball wieder in einem echten Wettbewerb rollt. Dass Tore wieder zählen, dass es Punkte in der Meisterschaft gibt. Vor allem aber war das sportliche, das spielerische Niveau für die Bedingungen im Vorfeld gut, überraschend gut sogar.

Dortmund präsentierte sich nach der Zwangspause wegen der Coronavirus-Pandemie wahnsinnig stark, auch Hertha spielte teilweise groß auf.

Neun Wochen liegen zwischen dem Abbruch und der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Neun Wochen ohne Wettkampf - das ist ungefähr doppelt so lange wie die Sommerpause zwischen zwei Spielzeiten.

Keine großen Aussetzer

Ganz offensichtlich konnten die Mannschaften unter erschwerten Bedingung mit der verkürzten Vorbereitungszeit in Mannschaftsstärke gut arbeiten. Große Aussetzer blieben aus.

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Wer selbst einmal Fußball gespielt hat, wird auch mit Spielen ohne Zuschauern etwas anzufangen wissen. Im Jugendfußball oder auf Kreisliganiveau gibt es auch so gut wie kein Publikum. Spaß macht es trotzdem.

Es fühlt sich anders an und niemand möchte sich daran gewöhnen. Aber der Anfang ist gemacht. Der Fußball selbst ist nicht schlechter ohne 30.000 oder 50.000 Zuschauer in den Stadien. Klar, die Atmosphäre ist eine andere. Sie ist ein wenig gespenstisch. Aber besser so als ganz ohne Fußball.

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