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 Frankfurts Spieler dürfen einen Auswärtssieg bejubeln.

© Swen Pförtner/dpa

Bundesliga am Sonntag: Frankfurt lässt Hannover keine Chance

Aus dem herausragenden Angriffstrio der Eintracht treffen diesmal Ante Rebic und Luka Jovic. Filip Kostic sorgt für den Endstand.

Hannover 96 hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag kassiert. Trotz der zeitweise engagiertesten Leitung seit der Winterpause verlor der Tabellenvorletzte am Sonntag mit 0:3 (0:0) gegen den Europa-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt. Aus dem herausragenden Angriffstrio trafen diesmal Ante Rebic in der 54. und Luka Jovic in der 63. Minute, ehe Filip Kostic (90.) das dritte Eintracht-Tor schoss. Die sogenannte „Büffelherde“ der Eintracht hat nun dank der 34 Tore von Jovic (15), Rebic (8) und Sebastien Haller (11) in dieser Saison annähernd doppelt so häufig getroffen wie das gesamte Hannoveraner Team (20).

Auch aufgrund dieser Angriffsschwäche ließen die 96er die große Chance ungenutzt, eine Woche vor dem Kellerduell beim VfB Stuttgart auf den Relegationsrang zu klettern und bis auf einen Punkt an den ersten direkten Nichtabstiegsplatz heranzukommen.

Vor 39.100 Zuschauern zeigte Hannover zwar deutlich mehr Biss und Herz als in der vorangegangenen Wochen. Trotzdem hätte Eintracht Frankfurt diese Partie schon in der Anfangsphase entscheiden können. Bereits in der vierten Minute lief Torjäger Jovic völlig allein auf das Tor zu, weil sich 96-Verteidiger Felipe zuvor einen Fehlpass geleistet hatte und sein Nebenmann Waldemar Anton ins Stolpern geraten war. Jovic hätte in diesem Moment auf das Tor schießen, den Torwart ausspielen oder auf den mitgelaufenen Rebic passen können, entschied sich aber für die schlechteste aller denkbaren Varianten: einen überheblichen und völlig missglückten Lupfer, den Hannovers Keeper Michael Esser mühelos aus der Luft fischte.

Frankfurt lange im Energiesparmodus

Bis zu den ersten beiden Toren wirkte das Spiel so, als bestritten es die 96er mit allem, was sie haben, und die Frankfurter drei Tage nach ihrem Europa-League-Triumph gegen Schachtjor Donezk (4:1) bloß im Energiesparmodus. Aber auch dieser Kampfgeist konnte Hannovers spielerische Defizite nie kaschieren. Der Abstiegskandidat schaffte es nicht, gleich mehrere vielversprechende Angriffe bis zu einem Abschluss durchzuspielen. Eine Direktabnahme des nur für ein halbes Jahr von Eintracht Frankfurt ausgeliehenen Nicolai Müller bildete die Ausnahme (34.).

Beim ersten Gegentor passte Jovic auf Rebic, beim zweiten flankte Kostic auf Jovic. In beiden Fällen stand der Frankfurter Torschütze jeweils völlig frei. Dieser Doppelschlag innerhalb von nur neun Minuten zerstörte jeden Widerstandsgeist der 96er. Kurz vor dem Abpfiff durfte Kostic noch ein Tor erzielen. Dabei wurde er kaum behindert.

Der harte Kern der 96-Fans reagierte darauf mit den üblichen Schmähgesängen: „Kind muss weg“ und „Wir wollen euch kämpfen sehen“. Die kleine Aufbruchstimmung, die der 2:0-Sieg gegen Nürnberg erzeugt hat, ist nach nur zwei Wochen wieder dahin.

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