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Tor in Berlin - und keiner kriegt es mit.

© dpa

Bundesliga am Ostersamstag: Hertha gegen Wolfsburg um 20.30 Uhr: Eine Zumutung

Es könnte so ein schöner Fußballsamstag werden. Wenn es dieses Spiel zwischen Hertha und Wolfsburg am späten Abend nicht gäbe. Ein Kommentar.

Von Katrin Schulze

Endlich wieder ein richtiger Fußballsamstag! Endlich lohnt es sich wieder, im Radio oder im Fernsehen der Konferenz zu lauschen oder im Stadion auf die Ergebnisse und auf das nächste Tor in Leverkusen, Stuttgart, Hannover, Gelsenkirchen oder Sinsheim zu warten. Endlich macht die Bundesliga, an der man in dieser Saison schon so manches Mal die Lust verlieren konnte, wieder Spaß. Gleich fünf Spiele laufen am Nachmittag um 15:30 Uhr. Wie zu alten besseren Zeiten. Ostern sei Dank.

Und dann gibt es um 18:30 Uhr obendrauf auch noch ein Topspiel, das diesen Namen wirklich einmal verdient hat. Die Bayern aus München treffen auf Borussia Dortmund und können – wenn die anderen mitspielen – frühzeitig Deutscher Meister werden. Mit einer Bierdusche für Jupp Heynckes entlässt man die Zuschauer danach zufrieden in den Samstagabend. Besser kann das Programm ja nicht mehr werden.

Aber Stopp!

Topspiel? Toptopspiel!

Nach dem Topspiel gibt es wegen der österlichen Terminschwierigkeiten und des Vertrags mit dem Sender Eurosport diesmal noch ein, nun ja, sagen wir Toptopspiel angesetzt. 20.30 Uhr. Hertha aus Berlin gegen den VfL Wolfsburg. Tabellenelfter gegen 15. Uff. Den Fußballfan im Allgemeinen wird das Duell maximal am Rande interessieren. Weder Hertha noch Wolfsburg sind bisher durch große Künste auf dem Rasen oder spektakuläre Spiele auffällig geworden. Und der Berliner Fan im Speziellen muss schon sehr tapfer sein, um bei angekündigten drei Grad und Nieselregen zwei Stunden lang einem zu erwartenden Mittelklassekick im zugigen Olympiastadion beizuwohnen.

Bleibt die Frage: Was soll das? Für die Fans ist das ganz späte Spiel eine Zumutung. Die Mehreinnahmen für die Vereine dürften sich arg in Grenzen halten. Am ehesten hat noch der gemeine Fernsehzuschauer etwas davon, aber auch der hat am Ostersamstag vielleicht Besseres vor. Warum das Spiel Hertha gegen Wolfsburg nicht bereits um 15:30 Uhr oder beispielsweise am Sonntagmittag angepfiffen wird, bleibt ein Rätsel. Dabei wäre genau das für alle Zuschauer und Fans ein echter Gewinn gewesen. So aber kriegt es außerhalb des Stadions kaum jemand mit, das Tor in Berlin.

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