zum Hauptinhalt
Wieder Meister. Gegen Friedrichshafen setzten sich die Volleys souverän durch.

© dpa

BR Volleys sind zum elften Mal Deutscher Meister: Nur echte Teams gewinnen Titel

Nach einer rumpeligen Saison sind die Volleys wieder Meister. Das liegt vor allem an der sehr ausgeprägten Harmonie im Team. Ein Kommentar.

Es ist immer die gleiche Antwort. Wenn man Benjamin Patch, Anton Brehme oder Denys Kaliberda fragt, warum sie sich bei den BR Volleys so wohlfühlen, dann führen sie das auf das Team zurück. Patch etwa spricht von den „aufrichtigsten und liebsten“ Menschen. Kaliberda schwärmt von langen und intensiven Gesprächen mit den Kollegen. Und Brehme erzählt, dass sie eigentlich jeden Tag „mega Spaß“ haben.

Die Verbundenheit, die die Volleys mittlerweile teilen, spiegelt sich auch auf dem Spielfeld wider. Am Donnerstag fand sie ihren Höhepunkt: Da siegten die Berliner im Finalspiel gegen Friedrichshafen mit 3:0 und wurden zum elften Mal Deutscher Meister. Das war in dieser Saison alles andere als selbstverständlich. Immer wieder hatten die Volleys mit Leistungsschwankungen und Verletzungen zu kämpfen. Im Kampf um den Pokal schieden sie frühzeitig aus und auch in der Bundesliga haperte es lange. Trotzdem gelang ihnen am Ende, was zwischenzeitlich schon fast unmöglich erschien: Der Titelgewinn.

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Patch fasste das so zusammen: „Wenn es drauf ankommt, dann performen wir auch.“ Volleys-Manager Kaweh Niroomand hingegen war sich sicher, dass die Volleys endlich ihren Rhythmus gefunden hätten. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Sicher tritt ein Team anders auf, wenn es um den den Titel geht. Gleichzeitig konnten die Volleys erstmals in dieser Saison über mehrere Wochen in der gleichen Aufstellung spielen und ohne Verletzungen trainieren.

Trotzdem spielen wohl auch der Teamgeist und der Zusammenhalt eine wichtige Rolle. Da war etwa Cody Kessel, der jedes Mal breit grinste, wenn er punktete und begeistert auf seine Teamkollegen zustürmte. Oder Patch, der einen kleinen Freudentanz aufführte, nachdem er sich erfolgreich gegen einen Dreierblock durchsetzen konnte. Oder Tuia, dessen gute Laune die Volleys aus so manchem Tief holte.

Genau solche Momente brauchten die Volleys in dieser außergewöhnlichen Saison, um sich gegenseitig zu motivieren. Wenn schon keine Zuschauer klatschen, jubeln und anfeuern dürfen, dann doch wenigstens die Spieler selbst. Und darin bekamen die Volleys zunehmend Übung. Patch überlegte irgendwann sogar, ob es nicht sogar „komisch“ sein würde, wieder vor Publikum zu spielen.

Aber ganz egal, wann wieder Publikum zugelassen ist, die Volleys haben ihre ganz eigenen Wege gefunden, trotz leerer Zuschauerränge Emotionen aufs Feld zu bringen. Nun muss der neu gewonnene Teamgeist nur noch die Sommerpause überstehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false