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Stark am Netz. Berlins Davy Moraes (r) spielt den Ball vorbei an Simeon Topuzliev von TSV Unterhaching.

© Andreas Gora/dpa

BR Volleys siegen 3:0 gegen Unterhaching: Nur die Pappaufsteller leiden

Auch ohne Benjamin Patch setzen sich die Berliner eindeutig gegen Unterhaching durch. Trotzdem bereitet die Situation mit den Verletzten den BR Volleys Sorge.

An die Stille in der Max-Schmeling haben sich die meisten mittlerweile wahrscheinlich gewöhnt. Wohl auch an daran, dass die Zuschauerränge nicht von Menschen, sondern von Pappaufstellern gefüllt sind. Ja, sogar das ausbleibende Geräusch der Klatschpappen während der Volleyballspiele ist irgendwie Normalität geworden.

Was aber so gar nicht zu dieser neuen Normalität passt, ist das Fehlen von Benjamin Patch. Er ist nicht nur der beste Berliner Punktesammler der Saison, sondern sorgt bei den Spielen auch immer für gute Stimmung in seinem Team. Beim Bundesliga-Spiel gegen TSV Unterhaching am Mittwochabend, die Berliner siegten 3:0 (25:21, 25:8, 25:17) musste der zehnmalige Deutsche Meister allerdings auf den Topspieler verzichten, nachdem dieser sich beim Training einen Außenbandanriss zugezogen hatte.

Stattdessen musste der brasilianische Diagonalspieler Davy Moraes, den die BR Volleys im vergangenen Jahr verpflichteten, einspringen. Doch auch ohne Patch und in ungewohnter Aufstellung konnten die Berliner sich an diesem Abend eindeutig gegen Unterhaching durchsetzen. Der erste Satz verlief noch etwas schleppend, über einen längeren Zeitraum konnten die Volleys sich nicht eindeutig von ihrem Gegner absetzen.

Mit Recht schrieb der zehnmalige Deutsche Meister auf Twitter: „So richtig kickt einen dieses Spiel noch nicht. Zu wenig Emotionen.“ Für einen kurzen Freudenmoment sorgte der erste Punkt des Außenangreifers Denys Kaliberda (16:13), den die BR Volleys erst im Dezember verpflichteten. Beim Matchball beim Stand von 24:21 knallte Unterhaching den Ball dann soweit ins Aus, dass er nicht nur den Pappaufsteller von Kevin Le-Roux ausknockte, sondern die Berliner auch mit einem Punkt in den nächsten Satz beförderte.

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So schleppend der erste Satz verlief, so schnell beendeten die Berliner den zweiten Satz. Dank eines starken Mittelblockes gingen die Gastgeber mit 8:3 früh in Führung. Diese ließen sie sich im weiteren Verlauf des Satzes auch nicht mehr nehmen, im Gegenteil: Immer weiter setzten die Berliner sich von ihrem Gegner ab und machten den zweiten Satz- nicht zuletzt wegen des klugen Zuspiels von Pierre Pujol, der seine Angreifer gut einsetzen konnte, nach gerade einmal 45 Minuten beim Stand 25:8 zu

Ähnlich erfolgreich wie der zweite Satz verlief auch der dritte und letzte Satz. Außenangreifer Cody Kessel war es, der die Berliner beim Stand 4:1 in Führung brachte und Mittelblocker

Anton Brehme vergrößerte den Abstand zu 15:8. Für kurze Aufregung sorgte die gelbe Karte, gegen Kaliberda, doch nach kurzer Unstimmigkeit ging es direkt weiter. Zwar schafften die Berliner es nicht, den gegnerischen Punktestand erneut im einstelligen Bereich zu halten. Trotzdem verwandelte Kaliberda den Matchball schließlich zum 25:17 und damit zum 3:0. MVP des Matches wurde Mittelblocker Anton Brehme, der am Ende des dritten Satzes eine Trefferquote von 70 Prozent vorweisen konnte.

Bereits am Samstag steht das Bundesliga-Spiel gegen VC Olympia an

Kaliberda freute sich über seinen Einsatz: „Es war schön, wieder in der Max-Schmeling-Halle spielen zu dürfen, nur schade, dass keine Menschen dabei waren.“ Es mache ihm viel Spaß mit den Jungs Volleyball zu spielen. Obwohl das Spiel „keine große Aufgabe“ gewesen sei, hätten die Berliner anfangs noch zu viele Fehler gemacht. „Das wurde dann später besser“.

BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand zeigte sich im Anschluss an das Spiel diplomatisch: „Es ist gut, dass wir die Gelegenheit hatten, einige Spieler zum Einsatz kommen zu lassen, die sonst weniger spielen.“ Dass Spieler wie Kaliberda dadurch Spielpraxis sammeln konnten, sei wichtig. Die Verletztensituation bereitet ihm allerdings nach wie vor Sorge.

Auch Davy Moraes sah die Verletztensituation mit Bedenken: „Aber mit dem richtigen Respekt gegenüber dem Team haben wir unser Bestes gegeben, das war ein gutes Match.“ Für Patch einspringen zu müssen, sei zwar nicht einfach, da er sehr wichtig für das Team sei - als Spieler und als Person. Er und Moraes unterstützen sich aber gegenseitig. „Ich weiß, dass Patch auch eine Hilfe für mich ist.“

Viel Zeit bleibt den Volleys nicht, um sich über den Sieg zu freuen. Bereits am Samstag steht das Bundesliga-Spiel gegen VC Olympia an – diesmal allerdings nicht mehr als Tabellendritter, sondern Tabellenzweiter. Das sollte machbar sein.

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