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Egor Bogachev spielt jetzt wieder häufiger.

© Jastrzebski Wegiel

BR Volleys: Egor Bogachev bekommt endlich mehr Vertrauen

Die BR Volleys setzen verstärkt auf Egor Bogachev – wohl auch am Mittwochabend im Heimspiel gegen den TSV Herrsching.

Von Johannes Nedo

Sein Aufwärmprogramm ist überaus unterhaltsam. Beim Einwerfen etwa imitiert Egor Bogachev oft die Bewegungsabläufe eines Quarterbacks im American Football oder die eines Basketballspielers. Damit hat der 21-Jährige die Lacher seiner Teamkollegen auf seiner Seite. Allerdings ist der deutsche Nationalspieler für die BR Volleys viel mehr als nur der Typ für die gute Laune.

Wenn die Berliner an diesem Mittwoch in der Max-Schmeling-Halle gegen Herrsching (19.30 Uhr/live auf sporttotal.tv) ihr zweites Heimspiel der neuen Saison in der Volleyball-Bundesliga austragen, wird der Außenangreifer wohl wieder ordentlich Einsatzzeit erhalten. So war es auch in den vergangenen zwei Spielen gegen Friedrichshafen im Supercup (1:3) und gegen Düren (2:3). Dass beide Partien verloren gingen, lag dabei nicht an Bogachev. „Ich vertraue Egor sehr“, sagt Volleys-Trainer Cedric Enard. „Ich mag, was er auf den Court bringt: richtig viel Energie.“

Überhaupt erhält Bogachev derzeit viel Lob. Manager Kaweh Niroomand sagt über ihn: „Er entwickelt sich super. Die Einsätze bringen ihn voran.“ Und Kapitän Sebastian Kühner betont: „Egor ist physisch stärker geworden. Er ist ein vollwertiger Spieler in der Mannschaft.“ Derzeit profitiert Bogachev auch vom Ausfall Moritz Reicherts, der sich einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat. Doch der Sohn russischer Eltern, der in Moskau geboren ist und im Alter von fünf Jahren nach Berlin kam, hat seine Rolle innerhalb der Volleys-Mannschaft gefunden. „Ich bin der Typ Spieler, der Punkte bringen soll“, sagt er. „Ich will meine Chance unbedingt nutzen und bin einfach froh, oft auf dem Feld zu stehen.“

In der vergangenen Saison stand Egor Bogachev eher selten auf dem Feld

In der vergangenen Saison war dies eher selten der Fall. Unter dem damaligen Trainer Luke Reynolds kam er kaum zum Einsatz, dabei hatte er mit mehr Spielanteilen gerechnet. Die Berliner standen nach einigen Niederlagen schon früh unter Druck, Reynolds konnte wenig experimentieren und so spielte Bogachev auch gegen vermeintliche schwächere Gegner nicht. „Dann ist es schwer sich zu motivieren. Denn man trainiert ohne Ziel“, betont er. Nach dem Trainerwechsel zu Stelian Moculescu wurde es etwas besser, dennoch lautet sein Fazit: „Es war für mich eine durchwachsene, aber keine verlorene Saison.“ Immerhin wurde er am Ende mit den Volleys erneut Deutscher Meister.

Im Sommer ging es für Bogachev dann direkt zur deutschen Nationalmannschaft, und von der Zeit dort schwärmt er sehr: „Die Zeit bei der Nationalmannschaft hilft mir immer. Die Trainingsqualität ist einfach enorm hoch.“ Diesen Schub nahm Bogachev nun in die neue Saison mit. „Er zeigt, dass er unbedingt vorankommen will“, sagt Enard. „Und wir werden ihn brauchen.“

Dass bei seiner risikofreudigen Spielweise, in der ihn der Trainer bestärkt, auch mal ein Ball danebengehe, sei für ihn normal, sagt Bogachev. Dennoch weiß er, dass er sich noch steigern muss. So habe er am Sonntag gegen Friedrichshafen im Angriff einige Male unglücklich agiert. „Dabei habe ich die Klasse, diese Punkte eigentlich zu machen“, betont Bogachev. „Beim nächsten Mal werde ich es besser machen.“ Die Chance dazu bietet sich an diesem Mittwoch.

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