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Axel Witsel wird in dieser Szene gleich von mehreren Gegenspielern bewundert.

© AFP

Borussia Dortmund wackelt wieder: 0:2-Niederlage bei Inter Mailand in der Champions League

Ein lange Zeit behäbiger und mutloser BVB verliert in der Champions League 0:2 bei Inter Mailand.

Irgendwann, die Aussichtslosigkeit ihres bisherigen Tuns und die nahende Niederlage vor Augen, spielte Borussia Dortmund Alles oder Nichts. Der Gast aus Deutschland lag nur 0:1 zurück, in den Schlussminuten probierte er es mit dem Mute der Verzweiflung, ehe er in den entscheidenden Konter lief. Nein, es sollte nicht die Nacht der Dortmunder werden im ehrwürdigen Guiseppe-Meazza-Stadion zu Mailand.

Nach einem weitgehend behäbigen und ideenlosen Auftritt verlor der BVB sein drittes Gruppenspiel in der Champions League bei Inter Mailand mit 0:2 (0:1). Damit haben die Dortmunder ihre gute Ausgangslage nach dem 0:0 gegen den großen Favoriten Barcelona und dem 2:0 bei Slavia Prag in der Tabelle der Gruppe F beim vermeintlichen Hauptkontrahenten um das Erreichen des Achtelfinals hergegeben.

Wenn man mit dem FC Barcelona in einer Gruppe spielt, geht es in erster Linie darum, Platz zwei zu sichern. Insofern kommen den beiden Duellen mit Inter Mailand große Bedeutung zu. Hohe Investitionen von rund 120 Millionen Euro im Sommer und die Verpflichtung des ehemaligen italienischen Nationaltrainers Antonio Conte haben Inter beflügelt. In der Liga haben sie sieben von acht Spielen gewonnen und liegen hinter Juventus Turin auf Platz zwei. In der Champions League hatten sie bisher gegen Slavia Prag nur 1:1 gespielt und gegen Barcelona mit 1:2 verloren. Nun ist Inter im Vorteil gegenüber Borussia Dortmund, das jetzt unbedingt das Rückspiel in zwei Wochen höher gewinnen muss.

Die Dortmunder Borussen waren gehandicapt nach Mailand angereist. Sowohl ihr Kapitän Marco Reus als auch Torjäger Paco Alcácer waren nicht einsatzfähig. Immerhin hatte Torwart Roman Bürki rechtzeitig seine Kapselverletzung im Knie auskuriert. Für Reus rückte Jadon Sancho in die Startelf. Julian Brandt lief in der Sturmspitze auf, blieb aber ein Suchender. Mario Götze dagegen startete auf der Ersatzbank.

Julian Brandt war in der Spitze fast ein Totalausfall

Das Spiel selbst begann ganz nach dem Geschmack der Nerazzurri. Die Schwarz-Blauen taten zwanzig Minuten lang aktiv eigentlich gar nichts. Sie standen tief in der eigenen Hälfte und lauerten auf Umschaltmomente. Sie überließen den Gästen aus Dortmund den Ball und das Geschehen. Der BVB war wirklich aktiv gestartet, hatte weit mehr Ballbesitz, bekam aber keine Tiefe ins sein Spiel. In der ersten halben Stunde bekamen sie nicht einen gefährlicher Torabschluss hin.

Inter dagegen reichte ein schnöder langer Ball in die Sturmspitze, wo Lautaro Martinez diesen mit der Brust aus der Luft pflückte und ihn dem herausstürmenden Bürki durch die Beine zur Führung schob. Ärgerlich, denn der linke Außenverteidiger Nico Schulz hatte die von den Innenverteidigern Mats Hummels und Julian Weigl initiierte Abseitsstellung aufgehoben.

Die Dortmunder brauchten ein Weilchen, um sich davon zu erholen. Erst in der Nachspielzeit ergab sich für sie die erste handfeste Möglichkeit zum Ausgleich. Jadon Sancho scheiterte jedoch aus spitzem Winkel mit seinem Flachschuss an Torwart Samir Handanovic, der stark parierte.

In der Pause sortierte Trainer Lucien Favre seine Mannschaft neu. Doch legten nun vor allem die Mailänder ihre Behäbigkeit der ersten Hälfte ab, sie waren aktiver. Die Dortmunder spielten zu durchsichtig und zu mutlos. Ihren Aktionen fehlte es an oft Tempo und Überzeugung. Allen voran Brandt agierte zappelig und war als Zielspieler in der Spitze ein Ausfall, lediglich sein Schuss nach einer Stunde aus der zweiten Reihe brachte etwas Gefahr für das Mailänder Tor.
Dann ging Trainer Favre etwas mehr Risiko. Für Abwehrspieler Manuel Akanji brachte er Stürmer Jacob Bruun Larsen. Als dann zehn Minuten vor dem Ende Torwart Bürki auch noch einen von Ersatzkapitän Hummels verursachten Elfmeter von Lautaro Martinez hielt, kam noch einmal Feuer ins Dortmunder Spiel. Doch dann liefen sie in einen gegnerischen Konter, den Antonio Candreva zum finalen 2:0 abschloss. (Tsp)

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