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Kuss mit Trophäe. Alexander Zverev nach seinem Sieg in Madrid am Sonntag.

© AFP

Bester deutscher Tennisspieler: Für Alexander Zverev ist der Weg das Ziel

Genauso viele Siege auf Sand wie Rafael Nadal in dieser Tennis-Saison: Warum Alexander Zverev trotzdem noch kein Herausforderer des Spaniers ist. Ein Kommentar.

Was haben die Tennisprofis Rafael Nadal und Alexander Zverev gemeinsam? Beide Spieler konnten in dieser Saison von dreizehn Turniermatches auf Sandplätzen zwölf gewinnen und dabei jeweils zwei Titel holen. Der Deutsche war zuletzt in München und Madrid siegreich, Nadal zuvor in Monte Carlo und Barcelona. In dieser Woche tritt Zverev als Titelverteidiger in Rom an, erst im Finale könnte er auf den Spanier treffen. Es wäre ein logisches Duell nach den Ergebnissen der vergangenen Wochen.

Doch Vorsicht! Wer Zverev jetzt auf Augenhöhe mit dem besten Sandplatzspieler aller Zeiten wähnt und ihn zum Herausforderer von Nadal bei den French Open ernennt, der verkennt die wahren Kräfteverhältnisse. „Ich würde die Überschrift „Mitfavorit“ nicht wählen wollen. Da ist Nadal und dann lange nichts“, sagte zum Beispiel Boris Becker der Deutschen Presse-Agentur.

Boris Becker sieht "Nadal und dann lange nichts" auf Sand

Zverev tut gut daran, weiter von Spiel zu Spiel zu denken. Sein Ziel für Paris muss es sein, endlich einmal die zweite Woche bei einem Grand-Slam-Turnier zu erreichen. Das wird schwer genug, im Vorjahr scheiterte er als frisch gekürter Champion von Rom gleich in Runde eins. Vergessen waren seine starken Leistungen auf Sand zuvor, das Thema war wieder einmal, Zverevs vermeintliche Schwäche bei den ganz großen Tennis-Events.

Im Vergleich zum Vorjahr hat der inzwischen 21-Jährige in vielen Bereichen Fortschritte gemacht. Bei seinem Erfolg in Madrid trat er mit einer Abgeklärtheit auf, die selbst seinen Finalgegner und ausgewiesenen Aschespezialisten Dominic Thiem beeindruckte. Der hatte zuvor Nadal bezwungen und gezeigt, dass auch der Überspieler auf Sand schlagbar ist.

Sollte Zverev in den kommenden Wochen die Gelegenheit bekommen, seine bescheidene Bilanz gegen den Mann aus Mallorca zu verbessern, hat er schon viel richtig gemacht. Bisher hat er alle vier Matches gegen Nadal verloren, zuletzt kassierte er Anfang April im Davis Cup eine deutliche Niederlage. Dieses Spiel ist damit auch der Maßstab zwischen Nadal und Zverev – zumindest bis auf Weiteres.

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