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Welcher Paul? Gegen Leipzig brauchen die Füchse den richtigen Drux.

© picture alliance/dpa

Berlins Handballer in der Krise: Hoffen und bangen bei den Füchsen

Die Füchse stehen am Donnerstag in Leipzig unter Druck. Nach zuletzt drei Niederlagen am Stück müssen die Berliner punkten.

Von Benjamin Apitius

Wege aus einer sportlichen Krise gibt es nicht viele. Vielleicht sogar nur einen einzigen – und der heißt Erfolg. Für die Füchse Berlin wurde am vergangenen Sonntag sogar schon eine Niederlage als solcher gewertet. Aber auch das ist ja manchmal ein Weg: das Gute im Schlechten sehen. Immerhin verteidigten Berlins Handballer gegen den nun punktgleichen Konkurrenten aus St. Raphael die Tabellenführung ihrer Europapokalgruppe. Sollten die Füchse also ihr abschließendes Zwischenrundenspiel am kommenden Sonntag gewinnen, stünde ihnen ein vermeintlich leichterer Gegner im Viertelfinale bevor als den Franzosen. Doch das mit dem Gewinnen ist bei den Füchsen eben gerade genau das Problem.

Trainer Velimir Petkovic ist diese Drucksituation nach eigener Aussage natürlich nicht fremd. Der 62-Jährige, geboren in Bosnien-Herzegowina und seit über 20 Jahren im deutschen Handball tätig, weiß aus Erfahrung, dass für seine Mannschaft nach zuletzt drei Pflichtspielniederlagen in Serie jetzt unbedingt ein Erfolg her muss. Und bei der anstehenden Aufgabe an diesem Donnerstag in Leipzig (Beginn 19 Uhr, live bei Sky) ist damit definitiv keine Niederlage gemeint. In der Bundesliga ist die Mannschaft mit nur vier von möglichen zwölf Punkten ins neue Jahr gestartet und mittlerweile bis auf Rang sechs zurückgefallen. Von Petkovic wurde den Spielern zwischenzeitlich der Charakter abgesprochen, von Manager Bob Hanning die Qualität für einen der anvisierten vorderen Plätze, die erneut zu einer Europapokalteilnahme berechtigen.

Der Leistungsabfall von Drux macht den Füchsen zu schaffen

In St. Raphael sah Petkovic von seinem Team nun eine erste Reaktion, die sich in den weiteren Spielen am Donnerstag und Sonntag aber weiter verfestigen muss – und sich auch endlich im Ergebnis widerspiegeln soll. Dem Trainer bleibt da manchmal nur das Hoffen und Bangen. Zum einen, dass verletzte Spieler wie Abwehrchef Jakov Gojun den Weg zurück in den Kader finden. Und zum anderen, dass die gesunden – aber durch die vielen Verletzten etwas überstrapaziert wirkenden – Spieler ihre Normalform erreichen.

Namentlich griff sich Petkovic da zuletzt Paul Drux als Beispiel heraus. „Paul ist gerade nicht der Paul, den wir kennen“, sagte der Trainer geradezu flehend: „Aber wir brauchen jetzt wieder den richtigen Paul.“ Den derzeitigen Leistungsabfall ihres jungen Nationalspielers können die Füchse kaum kompensieren. Erschwerend kommt hinzu, dass Drux in diesem Punkt nur einer ist unter vielen. Petkovic habe mit all seinen Spielern gesprochen, sehr viel, betonte der Trainer – was die Zuwendung aber bringt, müsse man sehen.

Um die Personalsituation etwas zu entspannen, holte Hanning vom Kooperationspartner aus Potsdam vorerst den 19 Jahre alten Kreisläufer Rolando Urios zurück. Vielleicht ist auch das ein Weg aus der Krise.

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