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Hier geblieben. Unions Marcus Ingvartsen (l.) hält Freiburgs Dominique Heintz lieber mal fest.

© dpa

Berliner erreichen das Achtelfinale im DFB-Pokal: Der 1. FC Union dreht spät auf – und gewinnt 3:1

Durch einen Auswärtssieg beim SC Freiburg zieht die Mannschaft von Trainer Urs Fischer in die nächste Pokalrunde ein. Die Schlussphase begeistert.

Dreimal hat es der 1. FC Union zuletzt probiert, dreimal ist der Klub gescheitert. Doch im vierten Anlauf gelang den Berlinern mal wieder der Sprung ins Achtelfinale des DFB-Pokals. 3:1 gewann Union am Dienstagabend beim SC Freiburg.

Joshua Mees hatte die Gäste in Führung gebracht, Freiburg durch Robin Koch kurz vor der Pause ausgeglichen. Zwei späte Tore durch Robert Andrich und Christian Gentner besiegelten schließlich den zweiten Sieg gegen Freiburg binnen zehn Tagen. In der Bundesliga hatten die Berliner 2:0 gegen die Mannschaft von Trainer Christian Streich gewonnen.

Nun hat es also auch im Pokal geklappt. In den drei Jahren zuvor schieden die Berliner zwei Mal bei Borussia Dortmund und einmal bei Bayer Leverkusen aus. Letztmals hatten die Köpenicker in der Spielzeit 2013/14 unter dem damaligen Trainer Uwe Neuhaus die dritte Pokalrunde erreicht.

„Wir mussten sehr viel aufwenden, um als Sieger vom Platz zu gehen. In gewissen Phasen des Spiels hatten wir diesmal das nötige Wettkampfglück“, sagte Trainer Urs Fischer nach der Partie im mit 24.000 Besuchern ausverkauften Schwarzwald-Stadion.

Als bereits die Verlängerung drohte, führten Robert Andrich in der 87. Minute und der eingewechselte Christian Gentner nach 120 Sekunden in der Verlängerung die Entscheidung herbei. Das war dann auch ein Grund für die Union-Anhänger, sich lautstark bemerkbar zu machen.

Mehr Regenerationszeit für Union vor dem Derby gegen Hertha

Die 1400 mitgereisten Berliner Fans hatten in der ersten Hälfte den Support eingestellt und im zweiten Abschnitt sogar ihre Transparente abgenommen. Der Grund: Die Polizei soll einige Union-Fans festgenommen haben.

Gegenüber der 1:2-Niederlage bei Bayern München am Sonnabend hatte Trainer Urs Fischer seine Startelf gleich auf sechs Positionen verändert. Keven Schlotterbeck, Michael Parensen, Julian Ryerson, Manuel Schmiedebach, Mees und Anthony Ujah rutschten in die erste Mannschaft.

Auf der Bank saßen stattdessen Sebastian Andersson, Marius Bülter, Felix Kroos, Christopher Trimmel und Gentner. Gar nicht erst im Kader stand Neven Subotic. Union begann wie Freiburg mit einer 3-4-2-1-Taktik. Doch schon nach 14 Minuten musste Parensen verletzt raus, weil die Rippen schmerzten. Eine Untersuchung im Krankenhaus ergab aber wohl keinen Rippenbruch. Für Parensen kam Nicolai Rapp zu seinem Pflichtspieldebüt.

Den Freiburgern war anzumerken, dass sie die jüngste 0:2-Niederlage bei Union getroffen hatte. Sie boten im Gegensatz zu den Berlinern im Prinzip eine A-Mannschaft auf. Eine Ausnahme stellte Innenverteidiger Nico Schlotterbeck da, der zuletzt nicht berücksichtigt wurde.

Damit kam es zum Duell mit seinem Bruder Keven, den Union für ein Jahr aus Freiburg ausgeliehen hat. Es gab sogar einige direkte Duelle auf dem Platz. Schlussendlich hatte erneut Unions Schlotterbeck das bessere Gefühl nach dem Spiel. Die beiden Brüder hatten insgesamt 50 Karten für Freunde und Verwandte besorgt.

Wieder nichts. SC-Trainer Christian Streich hadert mit der erneuten Niederlage gegen Union.
Wieder nichts. SC-Trainer Christian Streich hadert mit der erneuten Niederlage gegen Union.

© Patrick Seeger/dpa

Auch Dirk Zingler hatte auf eine Wiederholung des Punktspielsieges gehofft. Der Präsident war am Dienstagvormittag wie auch dutzende Berliner Anhänger nach Basel geflogen und sah eine intensive erste Halbzeit mit vielen Zweikämpfen und einigen Chancen auf beiden Seiten.

Nach der Pause wurde das Spiel deutlich schlechter, Fehlpässe und taktische Spielchen prägten das Geschehen. Die Freiburger wirkten zunächst bemühter, etwas schwungvoller auch; insgesamt boten sie aber zu wenig, um die sichere Union-Defensive auszuhebeln. Und die Berliner? Sie vertrauten spät ihren Qualitäten, spielten diese dann aber umso besser aus. Andrich und Gentner gelangen sehr ansehnliche Tore.

Wenige Stunden nach dem Spiel trat Union bereits die Heimreise an. Per Chartermaschine ging es zurück nach Berlin. Damit haben die Eisernen bis zum Heim-Derby am Sonnabend (18.30 Uhr) gegen Hertha BSC rund 24 Stunden mehr Regenerationszeit als der kommende Gegner. Moralisch dürfte das Weiterkommen im Pokal bei der Erholung helfen, doch der Kampf um den Klassenerhalt hat weiterhin Vorrang.

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