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Unions Trainer Urs Fischer (rechts) will von Robert Andrich und Co. am Samstag eine "Mischung aus Aggressivität und Coolness" sehen.

© Guenter SCHIFFMANN / AFP

Berliner Derby gegen Hertha BSC: Unions Trainer Urs Fischer fordert einen kühlen Kopf

Der 1. FC Union geht mit dem Motto "Berlin sieht rot" ins Derby. Trainer Urs Fischer wagte sich am Mittwochabend zum Gegnerstudium ins Olympiastadion.

Vor dem alten Forsthaus, das dem 1. FC Union als Geschäftsstelle dient und namensgebend für das benachbarte Stadion ist, hängt eine große Plakatwand. Hier wird stets das nächste Heimspiel angekündigt: Datum, Uhrzeit, Gegner. Nichts Ungewöhnliches also. Auf der aktuellen Anzeige gibt es jedoch einen bedeutenden Unterschied. Hinter der Anstoßzeit, Samstag, 18.30 Uhr, ist dort anstelle des Gegners nur „Berlin sieht rot“ zu lesen – Unions Motto für das erste Bundesliga-Derby gegen Hertha BSC.

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Auch auf zahlreichen Plakaten in der Stadt hat Union ganz bewusst auf die Nennung des Gegners verzichtet. Es ist nur eine kleine Stichelei unter Lokalrivalen und ein winziger Vorgeschmack auf das, was am Samstag vermutlich auf den Tribünen im Stadion passieren wird. Während in beiden Fanszenen und beim fußballaffinen Teil der Berliner Bevölkerung spätestens nach den Pokalspielen das Derby-Fieber steigt, sind die Verantwortlichen bei Union sehr bemüht, die Atmosphäre nicht zusätzlich anzuheizen.

Die Zweitliga-Derbys zwischen Union und Hertha

  • 17.9.2010 - Union - Hertha 1:1 (0:1) - Tore: Kolk - Niemeyer
  • 5.2.2011 - Hertha - Union 1:2 (1:1) - Tore: Hubnik - Mosquera, Mattuschka
  • 3.9.2012 - Union - Hertha 1:2 (0:1) - Tore: Quiring- Wagner, Ronny
  • 11.2.2013 - Hertha - Union 2:2 (0:1) - Ramos, Ronny - Terodde, Nemec

Die Medienabteilung schickte Christopher Trimmel vor die zahlreichen Kameras und Mikrofone, große Kampfansagen gab es vom Kapitän aber ebenso wenig wie von Urs Fischer. Unions Trainer beschränkte sich wie üblich vor allem auf den sportlichen Part und strahlte große Ruhe aus. Dass der Aufsteiger vor Hertha nicht in Ehrfurcht erstarren muss, davon überzeugte sich Fischer am Mittwochabend aus nächster Nähe. Den Pokalfight gegen Dynamo Dresden verfolgte der Schweizer im Olympiastadion, wo er angenehm empfangen worden sei. „Ich musste das eine oder andere Selfie machen und ein paar Herthaner haben mir auch zum Aufstieg gratuliert“, erzählte Fischer.

Einen großen Vorteil verspricht er sich von der zusätzlichen Belastung Herthas durch die Verlängerung nicht: „Wenn du gewinnst, hat es keinen großen Einfluss, weil du positive Gefühle mitnimmst.“ Ohnehin will sich Fischer trotz der individuellen Qualitäten des kommenden Gegners vor allem auf sein eigenes Team konzentrieren. „Stadtderbys sind sehr spezielle Spiele, da wird es wichtig sein, die richtige Mischung zwischen Aggressivität und Coolness zu finden“, sagt Fischer. Die Mannschaft dürfe angesichts der großen Bedeutung des Spiels und der vermutlich besonderen Atmosphäre nicht überdrehen. Zudem dürfe sich Union nicht nur auf die kämpferische Komponente beschränken, sondern müsse „auch spielerische Lösungen finden“.

Sicher verzichten muss der Trainer dabei auf die Langzeitverletzten Grischa Prömel und Akaki Gogia. Auch bei Michael Parensen, der beim 3:1-Pokalerfolg in Freiburg eine Rippenprellung erlitten hatte, sowie bei Suleiman Abdullahi (Knieprobleme) sieht es für Samstag nicht gut aus. Fischer ist dennoch optimistisch. „Es wird eine schwierige Aufgabe. Aber auch eine, die wir lösen können.“

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