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Kleiner Mann ganz groß. Bonns Parker Jackson-Cartwright (Mitte) ist mit 1,80 Metern deutlich kleiner als die meisten Gegenspieler, gehört aber zu den besten Spielern dieser Saison.

© Nordphoto/Imago

BBL-Klassiker gegen die Baskets Bonn: Alba Berlin ist gewarnt vor den Raketen

Schon zum dritten Mal in dieser Saison trifft Alba Berlin am Sonntag auf Bonn. Immerhin ist die personelle Situation besser als in den engen ersten Duellen.

Warnen muss man die Basketballer von Alba Berlin vor dem Bundesligaspiel an diesem Sonntag in Bonn (18 Uhr, Magentasport) ganz sicher nicht. Zwei Mal hat sich der Deutsche Meister in dieser Saison schon mit dem Tabellenzweiten gemessen. Im Auftaktspiel unterlagen die Berliner überraschend in eigener Halle und eine gute Woche später rettete Luke Sikma seine Mannschaft im Pokal mit einem herausragenden Flamingo-Wurf in die Verlängerung; dort setzte sich Alba gegen die Baskets Bonn knapp durch. „Unter normalen Bedingungen ist es gegen sie schon schwierig“, sagt Sportdirektor Himar Ojeda. „Unter diesen ist es super-schwierig.“

Am Freitag spielte Alba in der Euroleague beim Spitzenteam ZSKA Moskau und unterlag trotz einer über weite Strecken ordentlichen Leistung 72:91. „Bis zum letzten Viertel haben wir guten Basketball gespielt, dann konnten wir physisch nicht mehr mithalten“, sagte Albas Trainer Israel Gonzalez.

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Auch wenn sich die Berliner von Spiel zu Spiel langsam ihrer Normalform nähern, sind die Nachwirkungen der zweiwöchigen Quarantäne immer noch zu spüren. Die Kondition kommt allmählich zurück, der Rhythmus lässt noch auf sich warten. Daran hat auch der höchste Euroleague-Sieg der Vereinsgeschichte am vergangenen Mittwoch nichts geändert. Denn viel wichtiger, als punktuell Topleistungen zu bringen, ist die Rückkehr zur Konstanz. „Das ist ein Prozess, der natürlich viel schneller gehen würde, wenn wir richtig trainieren könnten“, sagt Ojeda. Doch bei drei Spielen pro Woche und vielen kräftezehrenden Reisen ist dafür kaum Zeit.

Im Vergleich zu den ersten beiden Spielen gegen Bonn zu Saisonbeginn ist zumindest die personelle Situation bei den Berlinern deutlich besser. Im Herbst waren fast alle Center verletzt und so mangelte es dem Team nicht nur an Größe, sondern es fehlten auch die Automatismen. Beim Blick auf die Aufstellung in Moskau konnte man da durchaus ein Déjà-vu bekommen. Neben Dreierspezialist Marcus Eriksson, der schon seit einigen Spielen mit Fußproblemen zuschauen muss, standen auch die Center Christ Koumadje und Ben Lammers nicht im Kader.

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Doch für das Spiel in Bonn kann Ojeda schon etwas Entwarnung geben. Koumadje trat die Reise nach Moskau nicht an, weil es Schwierigkeiten bei der Beantragung eines Visums für Russland gab. In Bonn ist er wieder dabei. Auch bei Lammers bestehen Chancen auf einen Einsatz. Der US-Amerikaner litt zuletzt unter Magenproblemen, befindet sich aber auf dem Weg der Besserung. „Im Vergleich zu den ersten Spielen gegen Bonn könnte sich die Dynamik mit unseren Centern vielleicht ändern“, sagt Ojeda.

Dennoch erwartet er eine extrem unangenehme Aufgabe – und das nicht nur aufgrund der Bonner Qualitäten. Im Gegensatz zu Albas Dauerspielern bereiten sich Teams wie Bonn die gesamte Woche auf die BBL-Partien vor und sind dementsprechend motiviert. „Wir sehen es jedes Wochenende, dass die Gegner über das Feld sprinten wie Raketen“, sagt der Sportdirektor.

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