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Bayer Leverkusens Trainer nach dem 4:4 gegen AS Rom: Roger Schmidt: "So etwas geht nicht spurlos an mir vorbei"

Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt zeigt sich nach dem 4:4 im Champions-League-Spiel gegen AS Rom "geflasht". Mit dem Punkt ist er zufrieden.

Herr Schmidt, die Champions-League-Partie zwischen Bayer Leverkusen gegen AS Rom war ein packender Fußball-Krimi. Wie haben Sie das Spiel empfunden?
Das Spiel war tatsächlich sehr bemerkenswert. Wir sind gut in die Partie reingekommen, haben früh einen Elfmeter bekommen und konnten schnell zum 2:0 nachlegen. Da hatten wir die besten Voraussetzungen, um die Führung zu nutzen, das Spiel für uns positiv zu gestalten. Doch wir sind sehr passiv geworden, und durch zwei Standardsituationen des Gegners stand es plötzlich 2:2. Nach der Halbzeit haben wir ebenso plötzlich 2:4 zurückgelegen, haben aber nicht aufgegeben und den Glauben verloren. Dass die Mannschaft noch das 4:4 geschafft hat, ist einfach großartig.

Mit einem Heimerfolg wäre ein großer Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht worden. Wie stehen nun die Chancen, weiterzukommen in der Champions League?
Wir wollten gewinnen, aber wenn man aus einem 2:4 noch ein 4:4 macht, kann man mit dem Punkt gut leben. Jetzt müssen wir im Rückspiel in Rom nachlegen und mindestens einen Punkt holen. Dann haben wir gute Chancen, uns für das Achtelfinale zu qualifizieren.

Bayer hatte in der Bundesliga mit nur acht Treffern in neun Spielen eine Torflaute. Nun hat Ihre Werkself gegen Rom zwar vier Tore geschossen, aber ebenso vier kassiert. Haben Sie nun ein Defensivproblem?
Man hat immer Probleme. Wir haben drei Tore nach Standardsituationen reinbekommen und eines nach einem Konter. Wir haben in der Champions League bisher wenig Tore erhalten - und auch in der Bundesliga nicht. In so einem Spiel kann das mal passieren. Deshalb würde ich nicht von einem Defensivproblem sprechen. Wir freuen uns aber, vier super schöne Tore geschossen zu haben, eines schöner wie das andere. Das ist etwas, was uns gut tut.

Ist der offensive Spielstil von Bayer international tragfähig?
Das denke ich schon. Wir wissen, dass wir auf internationaler Ebene, wo die anderen Mannschaften versuchen, ihr Spiel durchzudrücken, wir ihnen Probleme bereiten. Das hat sich in der vergangenen Saison gezeigt und auch zuletzt in den Partien gegen Lazio Rom, BATE Borissow und den FC Barcelona. Durch unsere Intensität können wir einen Druck ausüben, den die Gegner so nicht gewohnt sind. Das ist eine Stärke von uns.

Sie haben dieses aufregende Spiel fast emotionslos geschildert. Hatten Sie keinen erhöhten Puls?
Das war alles andere als ein normales Fußballspiel. Erst schienen wir sicher auf der Siegerstraße, danach sicher auf der Verliererstraße und am Ende hatten wir noch eine Riesenchance, um 5:4 zu gewinnen. Es wäre gar nicht auszudenken gewesen, wenn wir den noch rein gemacht hätten. So etwas geht nicht spurlos an mir vorbei. Im Moment bin ich auch etwas geflasht, dass wir das 4:4 noch geschafft haben. Die letzten sieben Minuten können ein wichtiger Faktor werden, um am Ende der Gruppenphase noch das Achtelfinale zu erreichen. Das Spiel hat deshalb neben den Unterhaltungswert auch durch das Ergebnis eine große Bedeutung. (dpa)

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