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Ein Auge für Talente. Trainer Aito Garcia Reneses beweist bei Alba, warum er weltweit einen hervorragenden Ruf als Förderer junger Spieler genießt.

© Soeren Stache/dpa

Basketball-Eurocup: Alba Berlin und das nächste Profidebüt

Beim klaren Sieg gegen Galatasaray debütiert mit Jonas Mattisseck das nächste Berliner Talent. Die Arbeit von Aito Garcia Reneses zahlt sich aus.

Das Spiel war längst zugunsten von Alba Berlin entschieden, 2:35 Minuten vor dem Ende wurde es aber noch einmal lauter, als es ohnehin schon war in der Arena am Ostbahnhof. Nach einem technischen Foul der frustrierten Gäste aus Istanbul bekamen die Berliner einen Freiwurf zugesprochen. Marius Grigonis war schon auf dem Weg zur Linie, als es ein Kommando seiner Teamkollegen gab. Der Litauer drehte ab und plötzlich stand der Jüngste an der Freiwurflinie: Jonas Mattisseck, 17 Jahre alt und bis Mittwoch noch ohne Profieinsatz. Der Guard behielt die Nerven und erzielte seinen ersten Punkt. Es war die Krönung eines für Alba durchweg gelungenen Eurocup-Abends.

Die Berliner besiegten Galatasaray überraschend deutlich mit 95:62 und anders als beim letzten Duell der beiden Teams vor drei Jahren blieb es auf der Tribüne friedlich. So konnten die Alba-Spieler nach dem Ende noch eine kurze Ehrenrunde drehen und ganz entspannt in die Kabine schlendern. Nur Mattisseck war noch voller Adrenalin und sprintete wie aufgedreht durch den Gang. Ein im Sport weit verbreitetes Ritual bleibt dem Schüler aber erst mal erspart. „Er muss uns erst einen ausgeben, wenn er auch einen Paycheck bekommt“, sagte Kapitän Niels Giffey. Mattisseck hat nämlich noch gar keinen Profivertrag. Auch in den kommenden Tagen unterscheidet sich das Programm von Mattisseck leicht von dem seiner Mitspieler. „Wir werden zweimal am Tag trainieren – außer Jonas, der muss morgens zur Schule“, sagte Albas Trainer Aito Garcia Reneses.

Der 71-jährige Spanier gilt als großer Talentförderer und dass dieser Ruf berechtigt ist, hat er in seinen ersten Berliner Monaten eindrucksvoll bewiesen. Vor Mattisseck hat Reneses schon dem 19 Jahre alten Bennet Hundt und Hendrik Drescher (17) zum Profidebüt verholfen. Tim Schneider (20) hat es in die feste Rotation geschafft und der auch erst 18-jährige Kresimir Nikic kam schon sieben Mal zum Einsatz. Wenn die Verletzten wieder fit sind und Neuzugang Steve Vasturia spielberechtigt ist, dürften die Einsatzchancen für die jungen Talente wieder etwas sinken. Bis dahin kann es in der Halle aber noch ein paar Mal ganz schön laut werden.

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