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Viele Blaue, aber der eine Weiße kommt doch zum Wurf. Egal, am Ende trifft Alba häufiger als Vilnius.

© dpa

Basketball-Eurocup: Alba Berlin schafft Mega-Comeback gegen Vilnius

21 Punkte Rückstand zu Beginn der zweiten Halbzeit? Das kann man aufholen - und genau das gelingt Alba im Eurocup gegen Vilnius auch.

Es gibt abgesehen von ihrem Beruf nicht sonderlich viele Gemeinsamkeiten zwischen Martin Hermannsson und Klay Thompson. Der eine, Hermannsson, kommt aus Island und spielt für Alba Berlin. Der andere ist dreifacher NBA-Champion in Diensten der Golden State Warriors. Thompson hatte in der Nacht zum Dienstag mal wieder einen Rekord aufgestellt, indem er seine ersten zehn Dreier im Spiel gegen die Los Angeles Lakers allesamt traf. Am Dienstagabend entdeckte Hermannsson dann den Thompson in sich. Als Alba im dritten Viertel gegen Rytas Vilnius zeitweise mit 21 Punkten in Rückstand lag, traf der 24-Jährige fünf Dreier in Folge und führte sein Team damit zurück ins Spiel und letztlich zu einem nervenaufreibenden Comeback. Vor 7277 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof besiegte Alba die Litauer im vierten Zwischenrundenspiel 87:85 (25:27, 14:30, 27:13, 21:15) und hat mit drei Siegen nun beste Chancen auf den Einzug ins Eurocup-Viertelfinale.

Aito Garcia Reneses hatte im Vorfeld streng gewarnt. Der spanische Trainerveteran hat genug Erfahrung, um zu wissen, wie gefährlich das erste Spiel nach solch einem Highlight wie dem souveränen Sieg im Pokalhalbfinale in Frankfurt am Sonntag ist.

Alba startete dann aber ordentlich ins erste Heimspiel nach fast drei Wochen. Hermannsson traf einen Dreier, Rokas Giedraitis machte es ihm nach und so stand es schnell 10:4. Auch in dieser Phase unterliefen den Berlinern aber bereits einige einfache Turnover und Vilnius arbeitete sich immer besser ins Spiel. Die Litauer ließen den Ball gut zirkulieren und kamen oft an die Freiwurflinie. Vilnius traf im ersten Viertel 50 Prozent seiner Dreier, eine sehr gute Quote, die Alba jedoch deutlich überbot und das Spiel eng hielt.

Martin Hermannsson machte den Sieg zwei Sekunden vor Schluss von der Freiwurflinie perfekt

Das änderte sich jedoch im zweiten Viertel. Den Berlinern gelang nun fast gar nichts mehr. Stefan Peno unterlief ein Airball, Joshiko Saibou, vergangenes Jahr mit 82 Prozent ein ganz sicherer Freiwerfer, scheiterte gleich zweimal in Folge von der Linie. Auf der anderen Seite fanden die Litauer immer wieder freie Spieler an der Dreierlinie und bauten ihre Führung aus. Zur Pause lag Alba mit 18 Punkten zurück.

Im Basketball kann es jedoch sehr schnell gehen und im dritten Viertel trieben die Alba-Fans ihr Team lautstark an. Die Berliner trafen nun angeführt von Hermannsson Dreier um Dreier. Vilnius wirkte verunsichert und nach dem dritten Viertel war Alba wieder auf vier Punkte dran.

Diesen Schwung nahmen die Berliner mit in den Schlussabschnitt und nach nicht einmal 40 Sekunden lagen sie zum ersten Mal seit dem ersten Viertel in Führung. Franz Wagner schloss am Korb trotz eines Fouls ab und verwandelte auch den folgenden Freiwurf. 71:70, und abgesehen von den etwa 30 litauischen Fans stand die Halle Kopf.

Vilnius blieb jedoch dran und ging 30 Sekunden vor Schluss sogar wieder in Führung. Den letzten Angriff spielte Alba nicht gut aus und mit knapp zwei Sekunden Zeit auf der Uhr kam der Ball zu Hermannsson, der bei seinem Verzweiflungswurf ein Foul zog. Von der Freiwurflinie blieb der Isländer eiskalt und sicherte Alba mit seinen Punkten 23, 24 und 25 den lange Zeit nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg.

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