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Läuft. Herthas Jhon Cordoba (links) mit Trainer Bruno Labbadia.

© Carmen Jaspersen/dpa

Auswärtsspiel beim FC Bayern: Hertha BSC sieht in München eine Siegchance

Lukebakio und Cunha dürften bei Herthas Trainer gesetzt sein. Die Frage wird sein, wer zu ihnen am besten gegen die Bayern passt - Cordoba oder Piatek

Ganz zu Beginn dieser Trainingswoche bei Hertha BSC ereignete sich eine Spielszene, die sinnbildlicher nicht hätte sein können. Den ersten Schuss des polnischen Stürmers Krzysztof Piatek hatte der Torwart mit einem Reflex abwehren können, der zurückprallende Ball landete erneut vor Piateks Füßen. Doch auch seine zweite Torchance vergab der Stürmer. Piatek schoss den noch am Boden liegenden Torwart an.

Wie heißt es doch so schön: Wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch das Pech dazu. Für den jungen Mann, den Hertha BSC erst im Januar vom AC Mailand für 23 Millionen Euro holte, läuft es momentan nicht. Vor einer Woche, bei der 1:3-Heimniederlage gegen Frankfurt, hatte Herthas Stürmer nur die Latte getroffen, ansonsten war er wirkungslos und zur Halbzeit ausgewechselt worden.

Und nun droht er auch noch seinen Stammplatz in der Startelf zu verlieren. Wenn die Berliner am Sonntag beim FC Bayern antreten, wäre es nicht verwunderlich, wenn Trainer Bruno Labbadia den 25-jährigen Polen auf die Ersatzbank setzen und dafür Neuzugang Jhon Cordoba auflaufen ließe.

Den 27 Jahre alte Kolumbianer ist ein ebenfalls teuer eingekaufter Stürmer. Ihn haben die Berliner vor gerade mal zwei Wochen für 15 Millionen Euro vom 1. FC Köln losgeeist. Gleich bei seinem ersten Auftritte für Hertha beim 4:1-Sieg in Bremen am ersten Spieltag hatte Cordoba als Joker einen Treffer bejubeln dürfen. „Natürlich spielt Jhon in meinen Überlegungen eine Rolle, er ist immer eine Option“, sagte Labbadia. Für ihn spräche „seine körperliche Präsenz“.

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Und genau die könnte gegen die Bayern gefragt sein. Immer wieder ließ Labbadia in den Einheiten der Woche das Anlaufen des Gegners üben. Und beim Pressing nehmen schon die Stürmer eine zentrale Rolle ein. Wie das im Idealfall gegen die Bayern aussehen kann, hatte vorigen Sonntag Hoffenheim angedeutet.

Durch geschicktes Anlaufen konnten die Hoffenheimer die Bayern in deren Aufbauspiel oftmals stören oder irritieren und gewannen am Ende mit 4:1. Und auch die Dortmunder Profis konnten Mittwochabend im Supercup-Spiel in München in der zweiten Halbzeit aufzeigen, dass und wie den Münchnern beizukommen ist.

Mit Nachlässigkeit der Münchner rechnet Labbadia nicht, im Gegenteil: „Sie werden sicher den ein oder anderen Spieler, den sie im Supercup geschont haben, wieder reinbringen. Ich glaube sie werden mit der vollen Kapelle spielen.“ Bei Hertha fallen nach Arne Maier und Javairo Dilrosun nun auch noch Mathew Leckie und Karim Rekik angeschlagen aus.

Herthas Trainer sieht seine Mannschaft am Sonntag beim Spiel in München keinesfalls chancenlos

„Gegen Bayern ist nicht nur die Organisation sehr wichtig, sondern auch das, was du mit dem Ball machst, wenn du ihn erkämpft hast“, sagte Labbadia. „Wir werden ihn nicht so oft haben wie in einem normalen Spiel, aber trotzdem müssen wir auch mit Ball einiges machen.“ Herthas Trainer sieht seine Mannschaft in München keinesfalls chancenlos. „Wir müssen nicht drüber reden, dass Bayern die höhere Qualität hat. Aber wir gehen immer mit der Absicht ins Spiel rein, es zu gewinnen.“

Der letzte Sieg der Berliner über die Bayern liegt zwei Jahre zurück, damals trafen Vedad Ibisevic und Ondrej Duda zum 2:0 im Olympiastadion. Beide Spieler haben Hertha in diesem Sommer verlassen. Jetzt müssen es ihre Nachfolger richten. Neben Piatek oder Cordoba sind auch Matheus Cunha und Dodi Lukebakio gefragt.

Lukebakio und Cunha dürften in Labbadias System weiterhin gesetzt sein. Die Frage wird sein, wer zu ihnen am besten gegen die Bayern passt – Cordoba oder Piatek. Vieles spricht für einen Wechsel in der Sturmspitze hin zu Jhon Cordoba.

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