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Ein überdimensionaler EM-Pokal wird vor der Auslosung in Bukarest präsentiert.

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Update

Auslosung zur EM 2020: Deutschland spielt gegen Frankreich und Portugal

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trifft bei der EM 2020 auf Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal. Der dritte Gegner steht noch nicht fest.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bekommt es im kommenden Sommer gleich in der Gruppenphase mit Weltmeister Frankreich und Titelverteidiger Portugal zu tun. Die Franzosen und das Team von Superstar Cristiano Ronaldo wurden dem Team von Bundestrainer Joachim Löw am Samstag als Kontrahenten in die Gruppe F zugelost. Der dritte deutsche EM-Gegner wird erst am 31. März nach Ende der Play-off-Partien feststehen. Sieben Optionen gibt es noch. Das Eröffnungsspiel bestreiten Italien und die Türkei am 12. Juni (21 Uhr) in der Gruppe A im Olympiastadion von Rom.

„Das ist eine Hammergruppe, klar. Jeder muss in der Gruppe ans Limit gehen, um eine Chance zu haben, in die K.o.-Runde zu kommen. Ich freue mich“, sagte Bundestrainer Joachim Löw. Und DFB-Direktor Oliver Bierhoff fügte hinzu: „Wir gehen sicherlich nicht als Favorit in die Gruppe. Wir haben es am schwierigsten angetroffen. Das wird für unsere junge Truppe eine große Herausforderung. Ich hoffe, dass durch unseren Heimvorteil ein Schub entsteht.“

Für Manuel Neuer und Co. beginnt das Turnier mit dem ersten von drei Heimspielen am 16. Juni in der Münchner Arena gleich mit dem Kracher gegen die Franzosen. In der Nations League hatte es zuletzt ebenfalls in München ein 0:0 und in Paris ein 1:2 gegen das Starensemble um Kylian Mbappé und Antoine Griezmann gegeben. Bei der letzten EM 2016 besiegelten die Franzosen 2016 in Marseille das deutsche Turnier-Aus im Halbfinale (0:2). Vier Tage später geht es am 20. Juni gegen Portugal. An den Titelverteidiger hat Löw aber gute Turnier-Erinnerungen. Bei der EM 2012 (1:0) und auf dem Weg zum WM-Titel 2014 (4:0) gab es Vorrundensiege.

Der dritte Gegner steht erst Ende März fest

Unklar ist weiterhin, gegen wen Deutschland sein drittes Gruppenspiel am 24. Juni bestreitet. Sieben Optionen gibt es noch. Gewinnt Island, Bulgarien oder Co-Gastgeber Ungarn den Play-off-Pfad A, ist dieses Team in der deutschen Gruppe. Setzt sich dort aber Rumänien durch, wird definitiv ein EM-Neuling zum Löw-Kontrahenten. Da Rumänien als Co-Gastgeber in die Holland-Gruppe muss, würde der Sieger des Pfades D in die DFB-Gruppe kommen: Georgien, Nordmazedonien, Kosovo oder Weißrussland sind dann die Kandidaten.

Auch ohne Kenntnis über alle Kontrahenten kann Löw nun in die weiteren konkreten EM-Planungen einsteigen, wie er schon vor der Auslosung angekündigt hatte. Für den Rekord-Bundestrainer ist es bereits die vierte EM-Endrunde. Auf diese Marke kommt keiner seiner Vorgänger. 2008 führte er Michael Ballack und Co. ins Endspiel gegen Spanien (0:1). 2012 und 2016 setzte es unnötige Niederlagen in den Halbfinals gegen Italien (1:2) und Frankreich (0:2). Der EM-Titel gelang noch nicht.

Die Erwartungen hält Löw nach dem WM-Desaster 2018 und dem folgenden Umbruchjahr trotz der souveränen EM-Qualifikation als Gruppensieger vor Holland bewusst gering. „Ich würde es vielleicht mal ein bisschen vergleichen mit der jungen Mannschaft 2010, die auch kurz vor dem Turnier zusammengefunden hat. Ich denke jetzt nicht, dass wir zu den absoluten Topfavoriten gehören“, sagte er vor der Auslosung.

Zum Titel wird es eine Reise durch Europa

Auf dem Weg zum Titel hält der Turniermodus viele Routen quer durch Europa bereit. Als Gruppensieger würde Löw im Achtelfinale nach Bukarest zurückkehren und dann via St. Petersburg Richtung Halbfinals und Endspiel am 12. Juli in London weiterziehen wollen. Als Gruppenzweiter könnte es zu einem emotionalen Achtelfinale in Dublin gegen die stark eingeschätzten Engländer kommen. Nächste Station wäre dann Rom vor der erhofften London-Reise. Auch als Gruppendritter ist das Weiterkommen möglich, wenn mindestens zwei andere Drittplatzierte schlechter sind. Dann wären Bilbao/München oder Budapest/Baku die Spielorte für die ersten beiden K.-o.-Runden.

Von Ende Mai an wird Löw seinen Kader in Seefeld in Tirol auf das Turnier vorbereiten. Fix ist nun ein Test in Basel gegen die Schweiz während des Trainingslagers. Ein weiterer Kontrahent für die EM-Generalprobe soll in Kürze bekanntgegeben werden. Bereits vereinbart ist ein Gastspiel im März in Madrids Estadio Santiago Bernabeu gegen Spanien, das wie Deutschland mit je drei Turniererfolgen EM-Rekordsieger ist. (dpa)

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