zum Hauptinhalt
Gern gesehener Gast. Das Berliner Publikum freut sich schon auf viele Top-Spielerin wie die deutsche Wimbledonsiegerin Angelique Kerber.

© AFP

Ausblick auf das Jahr 2020: Warum Sport in Berlin vor allem Frauensache wird

Das Sportjahr 2020 wird spannend - auch in Berlin. Dort dürfte ein Tennisturnier den sportlichen Höhepunkt bilden.

Kurz vor Weihnachten war es, vor Herthas Heimspiel gegen Gladbach. Da umarmten sich Berlins Trainerstar Jürgen Klinsmann und Fernsehexperte Lothar Matthäus herzlich. Während Matthäus auf die glorreiche Vergangenheit beider Neunziger-Weltmeister zu sprechen kam, fiel ihm Klinsmann ins Wort. „Du Lothar, kannst Du mir heute einen kleinen Gefallen tun? Wirf doch gleich mal in die Runde, dass der Bundesliga Play-offs gut zu Gesicht stehen würden. So wie in der Major League Soccer in den USA. Denn was für das wichtigste Land der Welt...“ Klinsmann brach ab, das Spiel begann, er rief Matthäus hinterher: „Am besten noch in dieser Saison, mit den ersten 16 Teams.“

Gut, mag sein, dass sich dieser Dialog nicht ganz so zugetragen hat. Aber Play-offs in der Fußball-Bundesliga wären die Rettung für Hertha: Dann könnte das zur Rückrunde stark erneuerte Team im Kampf um den Titel zuschlagen. Denn sonst wird Berlin auch im Jahr 2022 nicht die deutsche Fußballmeisterschaft feiern. Ein paar Nummern kleiner ist allerdings noch beides drin, im DFB-Pokal sind Hertha und Union dabei. Im Februar ist Achtelfinale. Hertha wird bei Schalke 04 gewinnen, Union beim Regionalligisten SC Verl und am 23. Mai treffen sich beide im Olympiastadion zum Finale.

Wer weiß, wenn der 1. FC Union weiter so vorn mitspielt, dann kann der Tag kommen, an dem Köpenicker und Herthaner gemeinsam in der Nationalmannschaft ranmüssen. Das birgt Spannungspotenzial, für die Viele-Länder-EM im Juni ist das aber noch so gut wie ausgeschlossen. Ab dem 12. Juni geht es los, Deutschland diesmal in einer Hammergruppe und mit dem Hammerwillen, es besser als bei der WM 2018 zu machen.

Sport wird vor allem auch Frauensache

Sport ist im neuen Jahr nicht nur Männersache, von wegen: Mag sich München über die Fußball-EM freuen, Berlin schaut ab dem 14. Juni (zwei Tage nach EM-Beginn) Tennis! Alle sollen sie kommen, hoffentlich von Kerber bis Williams ins Steffi-Graf-Stadion. Ein neues Turnier, ein neuer Belag. Es ist das sportliche Highlight für Berlin im Jahr 2020, das neue Rasenturnier der Weltspitze. Danach kommt schon Wimbledon und wiederum danach reisen die besten Tennisspielerinnen der Welt nach Tokio weiter,

Angelique Kerber hat immerhin eine Silbermedaille zu verteidigen. Obwohl sie das bestimmt nicht machen will, wenn sie erst einmal im Finale steht. Wobei ja Tennis bei den Sommerspielen eine ähnliche Nebenrolle spielt, wie der Fußball (auch da haben die Deutschen eine Silbermedaille zu verteidigen, wer weiß es noch?). Fußballer und Tennisprofis sind also im Dauereinsatz, auch in anderen Sportarten spielen sie sich Schwielen an Füße und Hände. Der Basketball hat zwar kein großes Turnier abseits von Olympia, dafür gibt es Handball doppelt: Erst Olympia, dann EM, diesmal erst im Dezember. Die alljährliche Eishockey-WM darf natürlich auch nicht fehlen (diesmal schon im März).

Reingelegt mit dem „diesmal“? Wenn nicht, dann ist Ihnen klar, dass die Turniere der Männer andere Termine haben (Handball im Januar und Eishockey im Mai). Bei Turnierformaten wird der Titel in einer K.-o.-Runde ausgespielt. Da geht das aber einfacher als in der Fußball-Bundesliga. Berlin muss also wohl noch warten. Die erste Meisterschaft für Hertha seit 1931 wird es wohl erst 2021 geben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false