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Ein Funkel für alle. Fortunas Trainer lässt sich von den Düsseldorfer Fans feiern.

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Aufstieg mit Fortuna Düsseldorf: Friedhelm Funkel: Gegen alle Moden

Mit Fortuna Düsseldorf feiert Friedhelm Funkel seinen sechsten Aufstieg in die Bundesliga - weil er auch mit 64 noch unaufgeregte und ehrliche Arbeit abliefert.

Die Rheinländer sind bekannt und berüchtigt dafür, ihre Gefühle offen auszuleben. Am Wochenende gab es auch außerhalb der Karnevalssession eine gute Gelegenheit zur allgemeinen Ekstase. In Düsseldorf feierte die Fortuna den sechsten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga, während 40 Kilometer rheinaufwärts die Anhänger des 1. FC Köln den sechsten Abstieg ihres Klubs im Kölsch ertränken mussten. Diese Koinzidenz dürfte die Laune der Düsseldorfer noch zusätzlich befeuert haben.

Nur Friedhelm Funkel, der Trainer der Fortuna, äußerte im Moment des Triumphs seine Hoffnung auf ein Bundesligaderby gegen die Kölner in der übernächsten Saison. Funkel darf das. Dank Fortunas Rückkehr in die Bundesliga besitzt er in Düsseldorf jetzt gewissermaßen Narrenfreiheit.

Auch für Funkel war es der sechste Aufstieg in die Bundesliga. Die Fortuna ist der fünfte Klubs, mit dem ihm das gelingt; der erste war 1991 Bayer 05 Uerdingen. Dass es einen Verein dieses Namens gar nicht mehr gibt, sagt einiges über Funkel und seine Karriere. Auf 1240 Erst- und Zweitligaspiele als Trainer und Spieler bringt er es. Und es ist noch nicht vorbei.

Funkels Zeit schien schon vorbei zu sein

Noch beeindruckender als die schiere Menge an Spielen ist die Wendung, die Funkels Karriere in ihrer Spätphase noch genommen hat. Auf den vier Stationen zuvor – bei Hertha BSC, beim VfL Bochum, bei Alemannia Aachen und 1860 München – hat er das ausgegebene Ziel jeweils verpasst. Danach schien Funkels Zeit unweigerlich zu Ende.

Der Fußball mit seinem Hang zu stetig wechselnden Moden kann da gnadenlos sein. Im Moment sind vor allem die jungen Trainernerds en vogue. Friedhelm Funkel aber will mit seinen 64 Jahren nicht mehr jedem Trend hinterherhecheln. Muss er auch nicht. Bei ihm weiß man, was man bekommt: unaufgeregte, ehrliche Arbeit. Man könnte auch sagen: Friedhelm Funkel verkörpert all das, was selbst im Fußball zeitlos ist.

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