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Die Bietigheim Steelers könnten in die DEL aufsteigen - theoretisch.

© Baumann/Imago

Auf- und Abstiegsregelung in der DEL: Dann lasst es doch gleich!

Bald soll es erstmals seit 2006 in der DEL wieder Auf- und Absteiger geben. Wenn da nicht so viele Abers wären. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Obwohl die Spielzeit 2020/21 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) noch immer nicht läuft, hat die DEL nun etwas Grundlegendes verkündet: Sie hält an ihrer für diese Saison beschlossenen Aufstiegsregelung fest. Auch wenn es aufgrund der coronabedingten „Unwägbarkeiten und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten“ keinen Absteiger geben wird. Allerdings lohnt sich dabei ein Blick auf das Kleingedruckte, denn, das hat es wie immer in sich.

Damit zur Saison 2021/22 tatsächlich ein Klub von der DEL 2 in die DEL aufrücken kann und die Liga dann einmalig mit 15 Teams spielen würde, müsste einiges passieren.

Fangen wir mit dem Sportlichen an. Da heißt es in der Vereinbarung: Der Meister der DEL 2 muss mindestens 26 Hauptrundenspiele bestritten haben und in den Play-offs sechs Siege vorweisen können.

Weil keiner weiß, was im deutschen Eishockey in den kommenden Wochen und Monaten noch passiert (oder auch nicht), ist das eine Bedingung, die nicht weiter verwundert, auch wenn es für einen Aufstieg eigentlich ausreichen sollte, dass eine Mannschaft zum Meister erklärt wird.

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Noch schwieriger sind allerdings die wirtschaftlichen Voraussetzungen. Zunächst einmal braucht es dafür eine ausreichend große Spielstätte – und die gibt es nur an vier von 14 Standorten in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Dazu musste jeder aufstiegswillige DEL2-Klub eine Bürgschaft von 816.000 Euro hinterlegen, drei Teams haben das getan – Frankfurt, Kassel und Bietigheim.

Besonders viele sind das nicht und es ist abzusehen, wohin die nun nur noch halbgeschlossene Gesellschaft im deutschen Profi-Eishockey steuert. Denn am Ende dürften es immer die gleichen Klubs sein, die absteigen und irgendwann wieder aufsteigen. Da könnte die DEL auch gleich auf 17 Vereine aufgestockt werden.

Aber womöglich stellt sich diese Frage bald gar nicht mehr. Dann nämlich, wenn in dieser Saison nicht mehr gespielt werden kann. Wenn das passiert, dürfte es schwer werden, zur Spielzeit 2021/22 noch auf 14 DEL-Klubs zu kommen. Die vermeintliche Eliteliga wäre in diesem Falle womöglich sogar froh über drei Nachrücker aus der DEL2. Auch wenn das mit Sport dann nichts mehr zu tun hätte.

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