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Wolfsburger Zeiten? Auch Christian Gentner (Mitte) gehört nun Union an.

© dpa

Auf Neven Subotic folgt der nächste: Viel hilft viel beim 1. FC Union

Christian Gentner ist bereits der zwölfte Neuzugang beim 1. FC Union. Der Kader umfasst nun 34 Spieler. Bis Anfang September haben alle Zeit, sich zu bewähren.

Einige Fans des 1. FC Union waren am Freitagvormittag überpünktlich. Doch als sich das Tor zum Trainingsgelände öffnete, konnten sie keinen Blick auf Innenverteidiger Neven Subotic werfen. Die spektakuläre Neuverpflichtung vom AS St.-Étienne fehlte genauso der ebenfalls am Donnerstag geholte Offensivmann Marius Bülter, der für ein Jahr mit Kaufoption vom Drittligisten 1. FC Magdeburg ausgeliehen wurde. Während die Mannschaft in Köpenick trainierte, absolvierten die beiden jüngsten Erwerbungen der Berliner in der Stadtmitte die obligatorischen medizinischen Untersuchungen.

Subotic und Bülter kamen am Freitag dann um 15.48 Uhr zusammen auf dem Parkplatz vor der Haupttribüne im Stadion An der Alten Försterei an. „Ich habe mit dem Trainer und dem Sportdirektor in der vorherigen Woche ein persönliches Gespräch geführt“, sagte Subotic: „Da wurde das Gefühl bestätigt, dass sich im Vorfeld entwickelt hat. Hier wird mit ganzem Herzen gespielt.“

Mit dem Subotic-Transfer konnte Union die Spieler, Fans und vielleicht auch die Konkurrenz überraschen. „Ich finde das super. Das muss man erst einmal schaffen. Hut ab, Herr Ruhnert“, zollte Kapitän Christopher Trimmel Unions Profifußball-Geschäftsführer Oliver Ruhnert ein Extralob. Der Kaderplaner hat seit dem Aufstieg in die Bundesliga mächtig gewirbelt. Am Freitag kamen mit Rückkehrer Marvin Friedrich (FC Augsburg) und dem 377-fachen Bundesligaspieler Christian Gentner (VfB Stuttgart) die Neuzugänge elf und zwölf dazu. Abwehrmann Friedrich unterschrieb bis 2022, Gentner für ein Jahr.  

Der Kader besteht derzeit aus 34 Spielern. Stürmer Sebastian Polter fühlt sich an seine Wolfsburger Zeit unter Trainer Felix Magath erinnert, der auch immer eine stattliche Anzahl von Spielern um sich scharte. Union will von einem zu großen Aufgebot jedoch nichts wissen. „Wir schauen erst einmal, dass wir einen Kader zusammenhaben, mit dem wir am Ende des Tages agieren wollen. Das ist das Primäre“, sagt Ruhnert. „Alles andere regelt sich dann. Schauen Sie sich mal die Kader anderer Erstligisten an. Dann sehen sie, was riesig groß ist.“

Unions Kader: groß und fragil

Im Detail ist die Torhüterposition mit den drei Schlussleuten Rafal Gikiewicz, Jakob Busk und der Mönchengladbacher Leihgabe Moritz Nicolas normal besetzt. Das trifft auch auf die Außenverteidigerpärchen Christopher Trimmel und Julian Ryerson für rechts sowie Ken Reichel und Christopher Lenz für links zu. Für die Abwehr stehen über zehn Akteure zur Verfügung. Allein für die Innenverteidigung kommen sechs, sieben Spieler in Frage. Dazu gehören Subotic und die Freiburger Leihgabe Keven Schlotterbeck sowie Friedrich und Florian Hübner.

Im zentralen Mittelfeld werden auf der Sechser- oder Achterposition neben den alteingesessenen Unionern Manuel Schmiedebach und Grischa Prömel auch Gentner, Julius Kade (Hertha) und Robert Andrich (Heidenheim) ihre Ansprüche anmelden. Auch Felix Kroos will nach seiner Vertragsverlängerung dazugehören.

Auf den offensiven Außenbahnen ist es ebenfalls ganz schön voll. Die Neuen Sheraldo Becker (ADO Den Haag), Florian Flecker (TSV Hartberg) und Bülter konkurrieren dabei mit Akaki Gogia, dem immer noch in Nigeria festsitzenden Suleiman Abdullahi, Joshua Mees und Marcel Hartel. Im Sturm duellieren sich der ehemalige Mainzer Anthony Ujah, Marcus Ingvartsen sowie die Alt-Unioner Sebastian Andersson und Sebastian Polter um ein bis drei Plätze.

Stimmung in der Bude: Die Verpflichtung von Neven Subotic (hier im Trikot des 1. FC Köln) hat dem 1. FC Union viel Aufmerksamkeit eingebracht.
Stimmung in der Bude: Die Verpflichtung von Neven Subotic (hier im Trikot des 1. FC Köln) hat dem 1. FC Union viel Aufmerksamkeit eingebracht.

© Bernd Thissen/dpa

Knapp zwei Monate vor Transferschluss haben fast alle Kaderspieler eine Chance. Lediglich Verteidiger Lennard Maloney und Mittelfeldmann Cihan Kahraman sollen noch verliehen werden. „Wir werden die Spieler, die aufgestiegen sind, nicht komplett austauschen“, sagt Ruhnert. „Alles Weitere wird sich in der Vorbereitung zeigen. Der Kader ist bis zum 2. September fragil.“ Offensivmann Hartel könnte es vielleicht nach Heidenheim ziehen. 

Geschätzte 7 Millionen Euro ließ sich Union bislang die Transfers kosten. Mit dem höheren TV-Geld in der Bundesliga war dies möglich. Den aktuellen Kader können die Fans an diesem Samstag beim ersten Testspiel gegen Bröndby IF (Beginn 15.30 Uhr, An der Alten Försterei) bestaunen.

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