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Bockig. Weil der HSV ihm nicht mehr Anteile geben will, will Klaus-Michael Kühne dem HSV kein Geld mehr geben.

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Anteile sind dem Unternehmer zu niedrig: Mal wieder: HSV-Investor Kühne will Geldhahn zudrehen

Seit 2010 hat Klaus-Michael Kühne rund 100 Millionen Euro in den HSV investiert. Weil der Verein ihm nicht mehr Anteile gibt, soll jetzt Schluss sein.

Der langjährige Mäzen des Hamburger SV, Klaus-Michael Kühne, will den hanseatischen Fußball-Traditionsclub künftig nicht mehr finanziell unterstützen. „Ich werde den Verein nicht weiter fördern, weil mein Wunsch, meine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert wird“, kündigte der 81 Jahre alte Logistik-Unternehmer in einem Interview der „Sport Bild“ am Mittwoch an. „Im Augenblick bin ich mal weg und nur noch Fan - das wird sich auch nicht kurzfristig ändern. Dieser Entschluss ist nachhaltig.“

Kühne hält 20,57 Prozent der Anteile und ist größter Einzelinvestor der HSV-Fußball-AG. Seit 2010 hat er rund 100 Millionen Euro in den Verein, der erstmals in die 2. Bundesliga abgestiegen ist, investiert. Kühne hatte sich eine zehnprozentige Aufstockung seiner Beteiligung gewünscht.

Kühne: Vor zwei Wochen noch optimistisch

In der Vereinssatzung ist allerdings eine Sperrklausel (24,9 Prozent) verankert, die für weitere Investitionen hätte aufgehoben werden müssen. In diesem Zusammenhang kritisierte Kühne den HSV-Präsidenten und neuen Vorstandschef Bernd Hoffmann. „Wir waren nah dran an einer Lösung und hatten sogar schon Papiere entwickelt, doch dann hat er (Hoffmann) sich klar dagegen positioniert.“ Kühne betonte: „Ich kann nicht immer nur Geld geben, ohne dass es eine Gegenleistung dafür gibt.“

Bis vor knapp zwei Wochen sah das ganze noch anders aus: Damals sprühte Klaus-Michael Kühne noch vor Optimismus und kündigte an, den HSV noch mehr unterstützen zu wollen. Als Vorstandschef Bernd Hoffmann kurz darauf aber weitere Anteilsverkäufe an den Milliardär ablehnte, kippte die Stimmung. Dabei war Kühne sogar bei HSV-Trainer Christian Titz vorstellig geworden und hatte ihm in einem persönlichen Treffen seine Bereitschaft für neue Investitionen erklärt.

HSV-Gremien sind nicht überzeugt

„Für mich ist Christian Titz ein großer Hoffnungsträger. Wenn ihm genügend Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, kann er eine sehr gute Mannschaft formen“, sagte der Milliardär der „Morgenpost“ nach dem Treffen. „Zurzeit braucht Titz noch vier neue Spieler mit besonderem Entwicklungspotenzial. Offensichtlich hat er einiges auf dem Zettel, aber es fehlt das Geld.“ Er wünsche sich daher, „dass man mir die Möglichkeit gibt, meine Beteiligung an der HSV Fußball AG um bis zu 10 Prozent aufzustocken“.

Bisher sei es ihm aber nicht gelungen, die zuständigen HSV-Gremien davon zu überzeugen, dass ihm eine höhere Beteiligungsquote an der HSV Fußball AG eingeräumt werde, sagte der 81 Jahre alte Logistikunternehmer vor zwei Wochen. In Aussicht stellte er zudem eine Verlängerung der Unterstützung für das Volksparkstadion. Die 2015 geschlossene Vereinbarung, die dem HSV den alten Namen und 16 Millionen Euro einbrachte, läuft 2019 aus. Ob Klaus-Michael Kühne tatsächlich nun endgültig den Geldhahn zudreht, bleibt abzuwarten. (dpa)

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