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Augsburg war zum Wegschauen. Michael Preetz (zweiter von links), Ante Covic (ganz rechts) muss hinschauen.

© Imago Images/ActionPictures

Ante Covic kaum mehr zu halten: Hertha BSC muss vor dem Totalabsturz bewahrt werden

Manager Michael Preetz hat geglaubt, Ante Covic sei der Richtige, um Hertha voranzubringen – doch das 0:4 in Augsburg zeigt etwas anderes. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stefan Hermanns

Am Freitag war es, als Michael Preetz, der Manager von Hertha BSC, so etwas wie eine programmatische Rede gehalten hat. Es ging um den Trainer Ante Covic und sein Wirken mit der Mannschaft. „Es ist unsere Verantwortung, diese Arbeit zu unterstützen und dem Trainer die Zeit zu geben“, sagte Preetz. Wie viel Zeit – das sagte er nicht. Zeit ist relativ.

Man darf natürlich davon ausgehen, dass Preetz mehr als zwei Tage meinte. Aber die Ereignisse in Augsburg, das desaströse 0:4 gegen einen tabellarisch halbwegs gleichwertigen Gegner, könnten die Dinge nun erheblich beschleunigen.

Die Zweifel an Covic, die unter den Fans schon recht massiv sind, werden jedenfalls nicht kleiner. Vor allem sind sie durchaus berechtigt. Es scheint, als wäre die Nummer Bundesliga für Ante Covic ein bisschen zu groß.

Natürlich kann er wenig dafür, dass seine Mannschaft in Augsburg vom Anpfiff an mit flatternden Füßchen auftritt, dass sie sich gleich zweimal von Freistößen der Augsburger düpieren lässt, dass Torhüter Rune Jarstein der Ball vom Fuß hoppelt, dass er sich in der Folge eine Rote Karte einhandelt und Hertha eine Stunde in Unterzahl spielen muss. Aber gerade in einer solchen Situation, in der alles gegen einen zu laufen scheint, benötigt die Mannschaft an der Seitenlinie einen Mann, der unbeirrt sein Kreuz durchdrückt.

Ist das Ante Covic, dessen Erfahrung als Trainer sich auf die Arbeit mit Herthas U 23 beschränkt?

Manager Preetz hat vor der Saison geglaubt, dass Covic der Richtige sei, um die Mannschaft spielerisch voranzubringen – auch deshalb wird er keine übereilten Entscheidungen treffen wollen. Aber es geht eben jetzt nicht mehr um schöneren, mutigeren und offensiveren Fußball. Nach den Auftritten der vergangenen Wochen geht es nur noch darum, Hertha vor dem Totalabsturz zu bewahren. Zweifel am Trainer sind da alles andere als hilfreich.

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