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Mann für die Breite. Blein Brown (in rot) spielet in der AHL auch schon für die Springfield Thunderbirds.

© imago/Icon SMI

Angreifer Blaine Byron kommt zu den Eisbären: Noch besser in der Breite

Der Kanadier Blaine Byron verstärkt die Eisbären. Er kommt ohne besonders beeindruckende Referenzen nach Berlin, aber das muss ja nichts heißen.

Also Blaine Byron. Es lag auf der Hand, dass sich die Eisbären Berlin kurz vor dem Saisonbeginn in der Champions Hockey-League (CHL) und in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) noch mit einem Angreifer verstärken würden. Byron, 26 Jahre alt, stand zuletzt bei Ontario Reign in der American Hockey-League (AHL) unter Vertrag. Er wollte es einst in die National Hockey-League (NHL) schaffen, kam aber nie so weit und daher geht es nun nach Deutschland für den Kanadier, dem wir hier an dieser Stelle schon vier verschiedene Ligenabkürzungen untergejubelt haben. NHL, AHL, DEL, CHL – das gibt es auch nur im Eishockey.

Byron sollte mit den Buchstaben DEL zurecht kommen, ist er ja aufgewachsen mit solcherlei Verkürzung, der Mann, der auch schon in der NCAA und der CCHL gespielt hat in der Heimat. Natürlich kommt seine Verpflichtung bei den Eisbären auf den ersten Blick aus dem Blauen. Byron ist einer der vielen – hierzulande noch – namenlosen nordamerikanischen Eishockeyprofis, die ihr Glück in Europa versuchen. Und was Byron auf dem Eis kann, ist schwer zu beurteilen. Seine statistischen Werte sind bis hier hin Mittelmaß. Außerdem ist er – laut Scoutingbericht – nicht der schnellste und agilste Spieler. Aber er kann Center spielen und da haben die Eisbären Bedarf.

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Was die Kostenstelle Spielerpersonal angeht, sollte die Verpflichtung das Berliner Budget nicht überlasten, schließlich ist Ontario Reign das Reserveteam der Los Angels Kings aus der NHL und gehört genauso wie die Eisbären der Anschutz-Gruppe. Mit Sean Backman fand vor einigen Jahren schon mal ein Spieler den Weg von Ontario nach Berlin.

Die Verpflichtung wird von den Eisbären garniert mit üblichem offiziellen Sprech, O-Ton Byron: „Ich bin gespannt auf meine Zeit in dieser tollen Stadt.“ Und Sportdirektor Stéphane Richer sagt, dass Byron „läuferisch äußerst stark“ sei und das Spiel in Europa ihm „äußerst liegen“ würde.

Die Eisbären sind jetzt gut aufgestellt

Tatsächlich sind die Eisbären jetzt in der Breite gut aufgestellt. Byron ist der neunte Import, zwei weitere ausländische Profis könnten sie noch laut Reglement verpflichten, was aber nicht sein muss. Denn es sind Talente in Berlin am Start, die ihre Chance verdienen – wie Verteidiger Korbinian Geibel. Er steuerte am Sonntag ein Tor beim 8:1 in Weißwasser bei; es war der letzte Test vor der am Freitag für die Eisbären mit dem Spiel gegen Tappara Tampere beginnenden CHL-Saison.

Am Sonntag darauf treten die Berliner wieder in der CHL an – dann gegen Skelleftea AIK. Der schwedische Spitzenklub hat kürzlich auch noch einen ausländischen Stürmer aus der AHL geholt: Tom Kühnhackl. Der deutsche Nationalspieler fällt aber in eine andere Kategorie als Byron, er ist für die DEL-Klubs genauso zu teuer, wie sein deutscher Kollege bei seinem neuen Klub, Stefan Loibl.
Insofern muss es bei den Eisbären nun ein Blaine Byron tun, was aber auch gut werden kann.

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