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Locker ins Halbfinale. Dort wartet am Freitag mit Stefanos Tsitsipas allerdings ein echter Härtetest.

© dpa

Alexander Zverev bei den French Open: Zeit, einen Großen bei einem großen Turnier zu schlagen

Inzwischen bringt Alexander Zverev bei Grand Slams zuverlässig konstante Leistungen. Nun muss er auch bereit sein für den letzten Schritt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Alexander Zverev hat es langsam begriffen. Das jedenfalls hofft er selbst und meint damit, dass er sich endlich an die besonderen Herausforderungen eines Grand-Slam-Turniers gewöhnt hat. Zur Erinnerung: In der Vergangenheit schied der Deutsche bei den vier wichtigsten Turnieren zuverlässig früh aus und wurde dafür zuweilen auch schon mal verspottet.

Mit seinen inzwischen 24 Jahren hat er sich nun zu einem konstanten Topspieler entwickelt, der auch dann weit kommt, wenn es wirklich zählt. Seit den French Open 2019 hat er bei den Grand Slams immer mindestens das Achtelfinale erreicht, am Freitag bestreitet er im Stade Roland Garros bereits sein drittes Halbfinale binnen 18 Monaten.

„Ich bin hier, um um den Turniersieg mitzuspielen“, sagt Zverev. Alles andere wäre in der Runde der letzten vier auch Understatement. Zur Wahrheit gehört allerdings genauso, dass der Hamburger in Paris von einer durchaus angenehmen Auslosung profitiert hat. In den fünf Spielen bisher musste er gegen keinen gesetzten Spieler antreten – als einziger im Turnier verbliebener Profi übrigens. Der am höchsten in der Weltrangliste platzierte Gegner war Alejandro Davidovich Fokina als Nummer 46.

Allein die Aussicht, weit kommen zu können, hätte Zverev früher gehemmt. Inzwischen geht er damit souverän um und gewinnt auch dann, wenn er nicht sein allerbestes Tennis spielt. Im Pariser Halbfinale folgt der erste ultimative Test mit Stefanos Tsitsipas.

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Gegen den Griechen kann der Deutsche am Freitag auch noch ein anderes Vorurteil widerlegen, nämlich jenes, dass er die Großen in großen Matches nicht schlagen kann. Seine Bilanz gegen Top-Ten-Spieler bei Grand Slams ist mit 0:9 verheerend.

Will Zverev den letzten Schritt gehen, muss er sich noch einmal steigern. Das Selbstvertrauen dafür hat er, das Spiel auch und körperlich ist er nach vergleichsweise überschaubaren Anstrengungen im bisherigen Turnierverlauf ebenfalls in bester Verfassung. Nun muss Zverev zeigen, dass er auch im Kopf für einen Grand-Slam-Titel bereit ist.

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