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Stefan Peno verletzte sich im letzten Jahr schwer.

© dpa

Albas Stefan Peno spielt nächste Saison in Vechta: Baldis Liebling wird verliehen

Alba verlängert mit Stefan Peno und gibt ihn für eine Saison ab. Zudem wird ein weiteres Talent verpflichtet. Die zentrale Personalie ist weiter ungeklärt.

Berlin - Als Manager sollte man immer etwas Distanz wahren in der Bewertung seiner Mannschaft. Die Spieler sind sensibel. Bei Kritik sowieso, aber auch dann, wenn einer ihrer Mitspieler zu viel Lob vom Chef abbekommt. Der Geschäftsführer des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin, Marco Baldi, hat dies immer beherzigt. Nur bei einem Spieler ist es ihm schwergefallen: bei Stefan Peno. „Ich sehe ihm einfach wahnsinnig gerne beim Basketballspielen zu“, sagte er schon mal.

Tatsächlich bewegt sich der Serbe besonders elegant übers Parkett. Seine Bewegungen mit dem Ball sind geschmeidig, seine Übersicht und sein Spielverständnis herausragend. Würde Peno in der nicht ganz unwichtigen Kategorie des Werfens noch besser abschneiden, wäre er wohl eine Nummer zu groß für Alba Berlin. Doch seine wenig berauschende Trefferquote aus dem Feld ist nicht sein einziges Problem: Peno verletzte sich im Februar 2019 schwer am Knie. Erst im Juni dieses Jahres konnte er beim BBL-Finalturnier sein Comeback geben.

Dass Baldi weiter auf den eleganten Spielmacher setzt, wurde am Freitag bekannt. Der Berliner Klub vermeldete, dass er den Vertrag mit Peno um weitere drei Jahre verlängert habe. In der kommenden Saison allerdings wird der 23-Jährige an den Bundesligarivalen Rasta Vechta ausgeliehen. „Um wieder komplett in Form zu kommen, ist es jetzt wichtig, dass er viel Spielzeit und eine konstante Rolle erhält“, begründete Albas Sportdirektor Himar Ojeda die Entscheidung.

Bei Alba hätte Peno demnach in dieser Spielzeit keine konstante Rolle innegehabt. Erst vor gut zwei Wochen hatten die Berliner die Verpflichtung von Maodo Lô von Bayern München bekanntgegeben. Lô kann bei Alba ebenso wie Peyton Siva und Jayson Granger auf der Position des Point Guards spielen. Angesichts der großen Konkurrenz hätte Peno wohl um jede Spielminute kämpfen müssen. „In Vechta findet er sehr gute Voraussetzungen dafür und dazu einen Trainer, der unsere Ideen in der Spielerentwicklung teilt“, glaubt Ojeda.

Albas Sportdirektor hatte am Freitag noch eine weitere Personalie zu vermelden: Neben Peno unterschrieb auch der israelische Nationalspieler Tamir Blatt einen Dreijahresvertrag bei den Berlinern. Und wie Peno wird Blatt erst einmal ausgeliehen. Er wird weiter für Hapoel Jerusalem spielen. Blatt erzielte in der abgelaufenen Saison für Hapoel 9,9 Punkte, 5,9 Assists und 1,9 Rebounds pro Partie. Er spielt wie Peno auf der Guard-Position und ist ebenfalls 23 Jahre alt.

„Tamir Blatt ist ein sehr vielversprechender Spieler, den wir schon lange beobachten. Er passt sehr gut in unsere Spielphilosophie“, sagte Ojeda. „Wir glauben, dass es für seine Entwicklung am besten ist, noch ein Jahr in seinem gewohnten Umfeld zu bleiben, um dann bei Alba den nächsten Schritt zu machen.“

Einen neuen Sachstand zur wichtigsten Personalie gibt es bei Alba dagegen nicht. Ob Aito Garcia Reneses dem Klub treu bleiben wird, ist unklar. Ende Juli hatten mehrere Medien aus seiner spanischen Heimat berichtet, dass der Trainer nur unter der Bedingung bleiben würde, nicht mehr zu allen Auswärtsspielen mitreisen zu müssen. Auch Sportdirektor Ojeda glaubt an einen Verbleib. „Ich habe das Gefühl, dass er noch viel Energie hat und bin optimistisch, dass er bleibt“, sagte er jüngst der „Berliner Zeitung“. Auch wäre es keine schlechte Lösung, „wenn Aito auf einige der längeren Reisen verzichten würde“. Klingt ganz nach einem Agreement. Martin Einsiedler

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