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Alba wehrte sich in Bamberg nach Kräften, aber die schwanden am Ende.

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Alba verliert 69:73 in Bamberg: Kontrolliert, aber unklug

Gut gespielt, aber dennoch verloren. Albas Basketballer stellen Bamberg lange Zeit vor große Probleme, verlieren ihr Auswärtsspiel beim Deutschen Meister am Ende aber dennoch knapp mit 69:73.

Vor dem Saisonstart hatten Alba Berlins Verantwortliche angekündigt, sich auf eine Achterbahnfahrt einzustellen, eine Saison mit Höhen und Tiefen. Allerdings hatten die Berliner damit eher gemeint, dass die Leistungen des runderneuerten und verjüngten Teams vermutlich von Spiel zu Spiel schwanken würden. Am Sonntagabend bewies die Mannschaft von Sasa Obradovic nun wieder einmal, dass sie auch locker in der Lage ist, etliche Hochs und Tiefs in eine einzige Partie zu packen. In Bamberg lag Alba schon mit 15 Punkten vorne, erarbeitete sich auch in der zweiten Hälfte noch eine deutliche Führung – und verlor am Ende mit 69:73 (42:40). Die Berliner liegen in der Bundesliga-Tabelle mit nunmehr sechs Siegen und vier Niederlagen auf Rang sieben, Bamberg ist Zweiter hinter dem FC Bayern.

„Wir haben so gespielt, wie wir spielen wollten“, sagte Albas Sportdirektor Mithat Demirel, der gar nicht so unzufrieden mit der Leistung seines Teams war. „Wir haben Bamberg lange kontrolliert und uns viele Chancen erarbeitet.“ Aber ein Spiel bei den heimstarken Franken sei momentan nun mal ein „richtiger Härtetest“ für die Berliner: „Da müssen wir schon fast ein perfektes Spiel abliefern, um zu gewinnen.“

Alba musste beim Deutschen Meister der vergangenen vier Jahre auf Leon Radosevic verzichten. Der Kroate hatte am Donnerstag gegen Rom nach überstandener Knöchelverletzung noch ein starkes Comeback gefeiert. In Bamberg fehlte er wegen einer Grippe bereits wieder und musste von Uros Slokar vertreten werden. Alba begann giftig in der Verteidigung und konzentriert im Angriff, Obradovics Team jagte den Bambergern immer wieder den Ball ab und kam zu vielen Schnellangriffen und einfachen Punkten. Mitte des zweiten Viertels lagen die Gäste 36:21 in Führung, verspielten den Vorsprung in den folgenden fünf Minuten aber beinahe gänzlich. „Wir haben vorher sehr präzise und mit viel Geduld gespielt“, sagte Demirel. Dann aber leisteten sich die Berliner zu viele Fehler und hektische Abschlüsse im Angriff.

Auch in die zweite Hälfte startete Alba stark und erarbeitete sich ein Zehn-Punkte-Polster, das wiederum innerhalb kurzer Zeit dahinschmolz. In einer spannenden Schlussphase übernahm Reggie Redding wie schon drei Tage zuvor gegen Rom viel Verantwortung, der 25-Jährige war mit 21 Punkten bester Berliner Werfer. In der entscheidenden Phase allerdings hatte Bamberg die besseren Antworten: Zwei Dreipunktewürfe von Rakim Sanders brachten die Gastgeber in Führung. Auf der Gegenseite konnte Radosevic-Ersatz Uros Slokar keine guten Argumente dafür liefern, wieso ihn Alba über das Ende seines Kurzvertrags am 15. Dezember verpflichten sollte. Der Slowene vergab zwei wichtige Freiwürfe, als auch David Logan kurz darauf an der Linie Nerven zeigte, war das Spiel entschieden.

„Wir müssen in einigen Situationen klüger werden und so ein Spiel nach Hause bringen“, sagte Demirel. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt den Berlinern nicht: Direkt nach dem Spiel machte sich die Mannschaft auf den Weg nach Bonn, von dort soll es am Montag weiter ins französische Gravelines gehen, wo Alba am Dienstagabend in der Eurocup-Vorrunde um den Gruppensieg spielt. (Tsp)

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