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Voller Einsatz. Gegen Malaga durfte Dennis Clifford (links) nach zwei Spielen Pause erstmals wieder mitwirken.

© imago/Camera 4

Alba Berlin: Schmerzhafte Erfahrung für Dennis Clifford

Bei der dramatischen Niederlage gegen Malaga prellt sich der US-Center das Knie, mehr schmerzt ihn jedoch seine momentan eher kleine Rolle im Berliner Team

Dennis Clifford ist eigentlich immer für einen Spaß zu haben, am Dienstagabend war er aber ziemlich bedient. Über dem Eingang zum Spielertunnel brüllte ein spanischer Fan provokant in Richtung der Berliner Spieler, während der US-Center mit finsterer Miene in die Katakomben der Max-Schmeling-Halle lief. "Es tut höllisch weh", sagte Clifford und meinte damit sein Knie, das er sich schon im ersten Viertel geprellt hatte. Auf die mentale Verfassung der Profis von Alba Berlin hätte seine Aussage aber mindestens ebenso gut gepasst. Nur zweieinhalb Wochen nach der dramatischen Niederlage im Pokalfinale gegen Bamberg verloren die Berliner auch das erste von maximal drei Viertelfinals im Eurocup gegen Malaga in den letzten Sekunden – und das obwohl Alba vor der Halbzeit schon 21-Punkte-Vorsprung hatte und auch kurz vor Spielende vorne lag. "Es ist schwierig, mit so einer frühen Führung zu spielen", sagt Clifford.

Nach einer überragenden ersten Halbzeit wirkten die Berliner im dritten Viertel hilflos, fast apathisch. Malaga kam mit viel Energie aus der Pause, traf reihenweise Dreier und nutzte Albas Fehler eiskalt. Schnell war der Vorsprung aufgebraucht und in der spannenden Schlussphase machten ein Block sowie ein direkt per Dunk verwerteter Rebound von Malagas Mathias Lessort den Unterschied.

Clifford stand da schon nicht mehr auf dem Feld und spielte auch aufgrund seiner Knieprellung nur achteinhalb Minuten (drei Punkte, ein Rebound). Nach drei Begegnungen, dem Pokalfinale in Bamberg und den Bundesliga-Spielen gegen Braunschweig und Frankfurt, bei denen er in Zivil zuschauen musste, hatte sich der 2,13 Meter große Center einen anderen Ablauf erhofft.

Nur noch Center Nummer drei

Nachdem Clifford in der vergangenen Saison auf seiner Position noch die klare Nummer eins war und fast immer spielte, ist er mittlerweile in der Hierarchie abgerutscht. Trainer Aito Garcia Reneses zieht Clifford, der kurz vor dem Pokalfinale wegen einer Rippenprellung kurzzeitig pausieren musste, momentan den defensiv stärkeren Landry Nnoko sowie den zwar kleineren, aber auch schnelleren deutschen Nationalspieler Johannes Thiemann vor. Erschwerend kommt hinzu, dass in der Bundesliga laut Reglement pro Spiel nur sechs Ausländer eingesetzt werden dürfen. Den letzte Platz hinter den gesetzten Luke Sikma, Peyton Siva, Martin Hermannsson, Rokas Giedraitis und Nnoko nimmt aktuell Neuzugang Derrick Walton ein. "Natürlich ist es hart, wenn du draußen sitzen musst", sagt Clifford. "Ich will aber die Art Spieler sein, die im Training trotzdem immer Vollgas gibt, alles für das Team tut und bereit ist."

Gegen Malaga war Clifford bereit und froh, zum ersten Mal seit dreieinhalb Wochen wieder spielen zu dürfen. "Es war ganz sicher nicht das Resultat, auf das ich gehofft hatte", sagte Clifford. "Es war mental aber sehr wichtig, wieder auf dem Parkett zu stehen mit den Jungs." Am Freitag (20.45 Uhr, live bei Magentasport) wartet gleich die nächste Einsatzchance im zweiten Spiel gegen Malaga. Alba braucht in Andalusien unbedingt einen Sieg, um das Aus im Eurocup zu verhindern, und ein entscheidendes drittes Spiel am Mittwoch kommender Woche in Berlin zu erzwingen. Clifford will trotz seiner schmerzhaften Knieprellung dabei sein. "Da muss man sich durchkämpfen. Wir müssen gewinnen und ich werde auf jeden Fall bereit sein."

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