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Dreierregen in der alten Heimat. Louis Olinde (links) zauberte mit Alba in Bamberg.

© IMAGO/Eibner

Alba Berlin lässt selbst die Gegner schwärmen: „Sie sind das heißeste Team in Deutschland“

Alba Berlin zaubert sich gegen Bamberg im Schnelldurchlauf ins Halbfinale und hat nun 14 Spiele in Folge gewonnen. Nur die Donutversorgung stockt.

Eigentlich könnte es bei Alba Berlin momentan kaum besser laufen. In den Play-offs um die deutsche Basketballmeisterschaft hat der Titelverteidiger locker das Halbfinale erreicht, insgesamt stehen auf nationaler Ebene 14 Siege in Folge zu Buche und jetzt hat das Team sogar eine ganze Woche Zeit, um sich auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten.

Doch nach dem 103:70 im dritten Viertelfinale in Bamberg am Donnerstagabend offenbarte Spielmacher Maodo Lo ungeahnte teaminterne Abgründe. Angesprochen auf die fälligen Donuts, die Malte Delow für das Erzielen des 100. Punktes spendieren muss, sagte Lo bei „Magentasport“: „Wenn sie denn mal mitgebracht werden. Voll viele sind hinterher, inklusive mir.“

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Vielleicht ist es aktuell sogar besser, dass der mannschaftsinterne „Strafenkatalog“ nicht ganz so genau beachtet wird. In den drei Spielen gegen Bamberg punktete Alba zwei Mal dreistellig, im Mai wären bisher vier Runden Donuts fällig gewesen. Vermutlich vertragen sich solche Massen an Gebäck nicht allzu gut mit den Ernährungsvorstellungen von Athletiktrainer Pepe Silva Moreno.

Ansonsten gibt es bei Alba aber wirklich nichts zu meckern. Wie schon in den ersten beiden Spielen in Berlin dominierte der Favorit auch in Bamberg von der ersten bis zur letzten Sekunde. Mit Tempo, Spielwitz und einer streckenweise völlig absurden Dreierquote – zwölf der ersten 14 Versuche aus der Distanz waren erfolgreich – untermauerte Alba den eigenen Anspruch: Titelverteidigung.

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Der Klassenunterschied zwischen den Berlinern und den Bambergern, die nach einem starken Hauptrundenschlussspurt mit viel Selbstbewusstsein in die Play-offs gestartet waren, beeindruckte auch die Franken nachhaltig. „Sie sind fantastisch. Es ist nicht nur die Qualität, es ist die Art, wie sie spielen“, sagte Bambergs Trainer Oren Amiel anerkennend. Kapitän Christian Sengfelders Lob ging sogar noch etwas weiter. „Sie sind momentan das heißeste Team in Deutschland, vielleicht auch in Europa.“

Das geht angesichts des gerade in Belgrad stattfindenden Final Four der Euroleague vielleicht etwas zu weit, doch die Form der Berliner ist zweifellos herausragend. Mit Marcus Eriksson fehlt seit dreieinhalb Monaten einer der besten Distanzschützen Europas – Alba stellt in Bamberg mit 19 erfolgreichen Dreiern einen Vereinsrekord auf. Mit Luke Sikma und Johannes Thiemann sind die etatmäßigen Power Forwards nicht spielfähig – Oscar da Silva hilft von der Centerposition aus und macht seine Sache hervorragend. „Wir haben sehr gut gespielt, gut verteidigt und hatten hohe Wurfquoten“, sagte Trainer Israel Gonzalez gewohnt nüchtern. „Wir können glücklich sein.“

Gegen Ludwigsburg wird es deutlich schwerer

Nun hat Alba eine Woche Vorbereitungszeit, bis am kommenden Freitag (19 Uhr) und am folgenden Sonntag (18 Uhr) die ersten beiden Heimspiele im Halbfinale anstehen. Gegner sind die Riesen Ludwigsburg, die sich gegen Ulm ebenfalls 3:0 durchsetzten, in den ersten beiden Spielen aber in die Verlängerung mussten. „Ludwigsburg ist immer tough“, sagte Lo.

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Die zwei Spiele der Hauptrunde hat Alba gegen die Mannschaft von John Patrick verloren, allerdings fehlten den Berlinern im Oktober fast alle Center und aufgrund der hohen Euroleague-Belastung auch die Kraft. „Wir wissen, dass sie ein sehr gutes Team sind, und haben sie diese Saison noch nicht geschlagen“, sagte Gonzalez. „Aber in den Play-offs ist es etwas anderes.“

Vor allem wird Alba nun ausgeruht sein. Sikma und Thiemann dürften kommende Woche wieder fit sein – und wenn nicht alle Donutrunden auf einmal nachgeholt werden, wird Alba bestens vorbereitet ins Halbfinale gehen.

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