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Verlieren lernen. In der Euroleague hat Alba erst eines von fünf Spielen gewonnen.

© Andreas Gora/dpa

Alba Berlin in der Euroleague: Mailand oder Madrid – Hauptsache mal wieder ein Sieg

Vier Euroleague-Niederlagen in Folge drücken bei Alba Berlin auf das Gemüt. Am Freitag wartet mit Real Madrid schon das nächste Schwergewicht.

Luke Sikma geht die Sache pragmatisch an. „Wir wollten uns mit den Besten messen und jetzt gehören unsere Gegner zu den stärksten in Europa“, sagt der Power Forward von Alba Berlin. „Da ist es natürlich schwer, Spiele zu gewinnen.“

Wie schwierig es wirklich ist, bekommen die Berliner Basketballer momentan alle paar Tage schmerzhaft vor Augen geführt. Am Freitag der vergangenen Woche unterlagen sie in eigener Halle dem aktuellen Euroleague-Champion ZSKA Moskau, am Dienstag folgte eine weitere Heimniederlage gegen das prominent verstärkte Team aus Mailand, und schon steht Alba mit nur einem Sieg aus fünf Spielen ganz weit unten in der Tabelle.

Alba Berlins Ergebnisse in der Euroleague

  • 1. Spieltag: Alba - Zenit St. Petersburg 85:65
  • 2. Spieltag: Anadolu Istanbul - Alba 106:105 n.V.
  • 3. Spieltag: FC Barcelona - Alba 103:84
  • 4. Spieltag: Alba - ZSKA Moskau 66:82
  • 5. Spieltag: Alba - Olimpia Mailand 78:81

„Wir waren in den vergangenen Jahren nicht daran gewöhnt, so oft zu verlieren“, sagt Sikma. Der Umgang mit den schwierigen internationalen Aufgaben ist die große Herausforderung dieser Saison – das hatte nicht zuletzt Sportdirektor Himar Ojeda im Sommer mantraartig wiederholt und eine hohe Frustrationstoleranz gefordert. Doch davor warnen ist das eine, die Enttäuschung in der Praxis zu verarbeiten das andere. Das gilt besonders in der aktuellen Phase mit drei Euroleague-Spielen in Folge.

Am Freitag (21 Uhr, live bei Magentasport) ist Alba zu Gast beim nächsten Schwergewicht. Die Basketballprofis von Real Madrid sind mit 35 Meisterschaften und 16 europäischen Titeln ähnlich erfolgreich wie die Fußball-Abteilung und profitieren von ihr auch finanziell.

In Reals Kader stehen mit den Spaniern Rudy Fernandez und Sergio Llull sowie den Argentiniern Facundo Campazzo, Nicolas Laprovittola und Gabriel Deck gleich fünf Spieler, die vor anderthalb Monaten im Finale der Weltmeisterschaft in China standen. Zwar verlor Madrid die letzten drei Spiele in der Euroleague, dennoch betont Spielmacher Martin Hermannsson gegenüber der dpa: „Das ist ein Team für das Final Four. Sie sind auf jeder Position gut besetzt und haben unglaublich viel Erfahrung.“

Alba Berlins Leistungen schwanken noch zu sehr

Gerade die fehlt Alba auf diesem Niveau noch, insbesondere weil Marcus Eriksson als einer der wenigen Alba-Profis mit Euroleague-Vergangenheit aufgrund muskulärer Probleme weiterhin ausfällt. Wie schon gegen Moskau verloren die Berliner auch gegen Mailand nach einer guten ersten Halbzeit im dritten Viertel den Faden.

Die Italiener zeigten insgesamt beileibe kein gutes Spiel, Albas Manager Marco Baldi hob aber ihre Qualität hervor, „im heißesten Moment den abgeklärtesten Basketball zu spielen“. Die Leistungen des Euroleague-Neulings aus Berlin sind hingegen noch zu schwankend.

Durch ein paar gelungene Aktionen kann sich Alba immer noch in einen Rausch spielen, den wissen erfahrene Mannschaften wie zuletzt Moskau und Mailand jedoch meist schnell zu stoppen. Den Berlinern gelingt das noch nicht. „Wenn etwas nicht gut läuft, ist es, als wenn uns das Energie saugen würde“, sagt Baldi, der die Niederlage gegen Mailand als vermeidbar bezeichnete. „Das drückt schon ein bisschen aufs Gemüt.“

Die nächsten Spiele von Alba Berlin

  • 1.11. Real Madrid (A - Euroleague)
  • 3.11. Ulm (H - BBL)
  • 7.11. Maccabi Tel Aviv (A - Euroleague)
  • 10.11. Bayern München (A - Euroleague)
  • 14.11. Panathinaikos Athen (A - Euroleague)
  • 17.11. Ludwigsburg (A - BBL)

Die Gesamtsituation in der Euroleague überrascht die Alba-Verantwortlichen allerdings nicht. Es sei schon jetzt zu erkennen, dass die Berliner sich ihre Siege „nicht über die individuellen Qualitäten, sondern über unsere Geschlossenheit und unseren Stil“ erarbeiten müssten, sagt Baldi. Da dieser Stil auf einer hohen Intensität und viel Tempo basiert, sind die kurzen Pausen zwischen den Spielen eine große Herausforderung. „Es ist hart, aber es wird auch nicht das letzte Mal in dieser Saison sein, dass wir drei Euroleague-Spiele in Folge haben“, sagt Sikma.

Viel Zeit zum Ausruhen haben die Berliner aber auch nach dem Auswärtsspiel in Madrid nicht. Keine 48 Stunden später ist am Sonntag das Team aus Ulm in der Arena am Ostbahnhof zu Gast. Dabei sind die Erfolgsaussichten allerdings deutlich größer. In der Bundesliga ist Alba in dieser Saison schließlich noch ungeschlagen.

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