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Losgelöst. Bennet Hundt wächst in Göttingen in eine neue Rolle hinein.

© Uwe Anspach/dpa

Alba Berlin empfängt die BG Göttingen: Nicht mehr der kleine Bennet

Bei Alba Berlin konnte sich Bennet Hundt nicht richtig durchsetzen. Mit Göttingen kehrt der 21-Jährige am Sonntag als Nationalspieler zurück in seine Heimat.

Bennet Hundt lebt erst seit ein paar Monaten in Göttingen, das Wichtigste hat er in seiner neuen Heimat aber schnell geklärt. „Wir haben ein super Trainingszentrum, für das ich auch den Schlüssel habe. Ich kann da jederzeit rein“, sagt der Point Guard, der gerne mal Extraschichten einlegt. Hundt, 21 Jahre alt und im vergangenen Sommer von Alba Berlin zur BG Göttingen gewechselt, weiß halt, dass er sich alles hart erarbeiten muss. In einem Sport, in dem die Körpergröße vieles einfacher macht, gehört er mit 1,80 Meter zu den Kleinsten. „Das war schon immer so, deshalb fällt es mit gar nicht mehr auf, dass ich körperlich so unterlegen bin“, sagt Hundt.

Es ist gerade eine ereignisreiche Zeit für den Berliner, der am Sonntag (15 Uhr, live bei Magentasport) erstmals als Gegner in die Arena am Ostbahnhof kommt. Bis vor einem halben Jahr wohnte Hundt noch bei seinen Eltern in Steglitz, nun hat er seine eigene Wohnung und auch sportlich einen wichtigen Schritt gemacht. Nach zwei Spielzeiten, in denen er zwischen Albas Profiteam und dem drittklassigen Kooperationspartner Lok Bernau pendelte, ist er in Göttingen erstmals ein vollwertiger Bundesliga-Basketballer. „Ich bin nicht mehr der 17-Jährige, der mal Luft schnuppern möchte, sondern wollte auch in der Bundesliga Akzente setzen“, sagt Hundt. „Deshalb glaube ich, dass es der richtige Schritt war, aus Berlin rauszugehen zu einem anderen Verein.“

Gerade in den ersten Monaten der Saison zeigte der Spielmacher bei den zu dieser Zeit noch recht erfolglosen Göttingern teilweise beeindruckende Leistungen. Zwei Double-Doubles, also zweistellige Werte bei Punkten und Assists, gelangen ihm dabei und gegen Ludwigsburg machte er Ende Oktober 25 Punkte. „Er hat am Anfang der Saison bombastisch gespielt“, sagt Albas 20 Jahre alter Guard Jonas Mattisseck, der eng mit Hundt befreundet ist. Mittlerweile sind dessen Einsatzzeiten deutlich heruntergegangen, die Ergebnisse mit sechs Siegen in den letzten sieben Spielen aber sehr positiv. „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Wir gewinnen als Team und das ist das Hauptziel“, sagt Hundt.

Erste Nominierung für die Nationalmannschaft

Auch so ist seine Entwicklung sehr positiv – und das findet auch der Bundestrainer. Vor wenigen Tagen nominierte Hendrik Rödl Hundt erstmals für die Nationalmannschaft. „Das ist eine große Ehre für mich, kam aber schon ein bisschen überraschend“, sagt Hundt. Bei den Spielen gegen Frankreich und Großbritannien Ende Februar fehlen die großen Namen aus NBA und Euroleague – eine Chance für junge Talente wie Hundt.

Momentan gilt die gesamte Konzentration aber dem Wiedersehen mit den alten Kollegen, für das sein Vater allein 20 Tickets bestellt hat. Die Spiele von Alba verfolgt Hundt regelmäßig zu Hause auf dem Bildschirm und besonders mit den jungen Berliner Profis ist der Kontakt weiter sehr eng. Eine kleine Kampfansage gibt Mattisseck seinem Freund für Sonntag noch mit auf den Weg: „Ich freue mich natürlich auf ihn, aber wir haben etwas gutzumachen aus dem Hinspiel und da sind wir alle heiß drauf. Das wird er zu spüren kriegen.“

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