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In den Niederungen des Fußballs (hier ein Platz in Berlin-Mitte) fehlen nicht nur immer mehr ehrenamtliche Mitarbeiter, sondern auch zunehmend finanzielle Mittel.

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Aktionsbündnis "Rettet die Amateurvereine": Liebe Liga, nimm mehr Fühlung zur Fußball-Basis auf

Der deutsche Profifußball schreibt Rekordzahlen, die Basis dagegen leidet. Dieses Missverhältnis sollte aufgelöst werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Im Grunde war alles bereitet für Engelbert Kupka, dem vordersten Kämpfer des Aktionsbündnisses „Rettet die Amateurvereine“. Just am Tag der Versammlung im bayerischen Garching hatte die Deutsche Fußball Liga für die vergangene Bundesliga-Saison einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Euro veröffentlicht. So viel wie noch nie. Das sollte doch viele mobilisieren können im Kampf arm gegen reich, Amateurvereine gegen Profiklubs. Dennoch kamen am Donnerstag Vertreter aus lediglich 30 Vereinen nach Garching. Gerne wären mehr gekommen. Sie konnten es sich aber nicht leisten.

Der Profifußball, das verdeutlichen die gigantischen Umsatzzahlen wie auch die am Freitag bekannt gewordenen Transferausgaben in Deutschland im vergangenen Jahr (576 Millionen Euro), hat nicht mehr viel gemein mit dem Sport an der Basis. Dort fragen sich immer mehr Vereine, wie sie die paar Euro etwa für den Schiedsrichter oder einen neuen Trikotsatz berappen sollen.

Nun kann man der Liga nicht vorwerfen, dass sie sehr gut wirtschaftet und jedes Jahr höhere Gewinne macht. Doch wenn Kupka feststellt, dass es ungerecht ist, wenn der Grundlagenvertrag den 25000 Amateurklubs in Deutschland nur 45 Millionen Euro garantiert, dann hat der Mann, bei all seinem stammtischtauglichen Duktus, recht.

Die Liga profitiert von der Arbeit an der Basis. Viele Bundesligaprofis begannen bei kleinen deutschen Vereinen. So ist es letztlich auch im Sinne der Liga, wenn sie wieder mehr Fühlung mit der Basis aufnimmt. Letztlich wird es sich für sie auch im wortwörtlichen Sinne: lohnen.

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