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Pavel Gross (l.) und Mike Pellegrims mit Henkelpott.

© dpa

Adler Mannheim sind Eishockey-Meister: Der logische Champion

Die Adler Mannheim krönen sich verdient zum deutschen Eishockey-Meister. Trainer Pavel Gross ist damit am Ziel - und dürfte sich bald das nächste setzen.

Pavel Gross war am Tag nach dem großen Triumph schon wieder ganz Profi. Bis in die frühen Morgenstunden hatte der Trainer der Adler Mannheim den Titelgewinn mit seiner Mannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gefeiert. Am Tag danach beantwortete Gross bereits wieder Glückwunsch-Nachrichten via Handy. „Wir müssen jetzt ein bisschen feiern. Von mir aus auch drei Tage, das ist mir egal“, hatte der 50-Jährige nach dem entscheidenden Sieg seiner Mannschaft am Freitagabend gegen RB München noch gesagt. Durch das 5:4 nach Verlängerung konnten die Mannheimer die dreijährige Regentschaft der Bayern beenden und sich selbst wieder zum Champion krönen. Insgesamt war es die achte Meisterschaft der Adler in ihrer Klubgeschichte, die siebte davon in der DEL. Damit zogen sie mit dem bisherigen Liga-Rekordhalter Eisbären Berlin gleich.

Gut möglich, dass Mannheim bald allein diese Liste anführt, die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls gegeben. Mit Pavel Gross hat der finanzkräftige Klub nun endlich einen Trainer gefunden, der die Möglichkeiten des Personals voll ausschöpft. Geld war nie ein Problem, zuletzt aber wurde es häufig falsch investiert. Seit Gross 2018 nach dem „größten Umbruch der Vereinsgeschichte“ (Geschäftsführer Daniel Hopp) das Sagen hinter der Bande hat, ist Ruhe eingekehrt. Das Sportliche steht wieder im Fokus, die Mannschaft funktioniert.

Seit dem 10. Spieltag der Hauptrunde war Mannheim Tabellenführer, mit 2,23 Punkten pro Spiel wurde ein neuer DEL-Rekord aufgestellt. Und in den Play-offs verloren die Adler nur zwei Spiele – beide erst nach Verlängerung. Auch im fünften Finale am Freitag vor 13.600 Fans sah es lange nach einer lockeren Angelegenheit aus. München lag 1:4 hinten, hatte damit in der Endspielserie gerade mal vier Treffer erzielt. Doch dann wurde es noch einmal spannend, Mannheim wackelte – aber nur bis zum 4:4. In der Verlängerung machte Thomas Larkin den Titel schließlich doch perfekt.

Seit 2015 sind damit immer Mannheim oder München Meister in der DEL geworden. Die beiden Teams bleiben auf absehbare Zeit auch die Favoriten auf weitere Titel. Für den Rest der Liga sind das schlechte Nachrichten. Dass mit kleinerem Budget trotzdem Erfolge erzielt werden können, hat aber gerade Pavel Gross in der Vergangenheit immer wieder gezeigt. Mit Wolfsburg erreichte er im vergangenen Jahrzehnt dreimal eine Finalserie. Zum Titel hatte es für den Trainer aber nie gereicht. In Mannheim hat nun alles gepasst. Gross ist am Ziel. Aber er ist Profi genug, um sich schnell ein neues zu setzen.

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