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Trikot aus, Freude raus: Fabian Schleusener (links) wird durch seinen späten Treffer zu Nürnbergs Relegationsheld.

© Daniel Marr/Imago

Update

Abstieg in Dritte Liga verhindert: Der 1. FC Nürnberg rettet sich in allerletzter Sekunde

Im Relegationsrückspiel verspielt der FCN gegen Ingolstadt beinahe das 2:0 aus dem Hinspiel. Erst in der 96. Minute fällt das erlösende 1:3 zum Ligaverbleib.

Nach 95 Minuten hatte es so ausgesehen, als würde der einstmals so glorreiche 1. FC Nürnberg in der kommenden Saison tatsächlich als Drittligist antreten. Doch dann kam die sechste Minute der Nachspielzeit, ein langes Bein von Joker Fabian Schleusener und der erlösende Treffer zum 1:3 (0:0) beim FC Ingolstadt – das Ende eines dramatischen Relegationsrückspiels.

„Das war sehr verrückt“, sagte Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger. „Ich bin auch schon lange dabei, aber das hat natürlich noch mal alles getoppt.“ Die Niederlage mit Auswärtstor reichte den Gästen am Samstag nach dem 2:0 im Hinspiel. Ingolstadt bleibt drittklassig, der FCN in der Zweiten Liga.

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Der Ingolstädter Trainer Tomas Oral war hingegen frustriert: „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die etwas Unglaubliches geleistet hat, aber leider um den Lohn ihrer Arbeit gebracht wurde.“ Sein Team stand kurz vor einem kleinen Fußballwunder im leeren heimischen Sportpark. Dazu trug vor allem die brillante Effektivität nach ruhenden Bällen bei.

Drei Freistöße von Marcel Gaus zwischen der 53. und 66. Minute führten zu den Treffern von Kapitän Stefan Kutschke, Tobias Schröck und Robin Krauße. Der vorsichtig beginnende Außenseiter hatte den Favoriten aus Liga zwei zuvor erfolgreich eingeschläfert – Orals Abwartetaktik ging bis kurz vor Ende blendend auf.

Die Ingolstädter Hoffnung trug vor dem Anpfiff eines denkwürdigen Abends einen Namen: Stefan Kutschke. Der Mittelstürmer, der beim Hinspiel verletzt gefehlt hatte, meldete sich fit. Die Rückkehr des baumlangen Rammbocks im Sturm war aber kein Signal zu einem Ingolstädter Sturmlauf. Vielmehr belauerten sich beide Teams 45 Minuten lang.

Das lange Bein: Fabian Schleusener erzielt den entscheidenden Treffer für Nürnberg.
Das lange Bein: Fabian Schleusener erzielt den entscheidenden Treffer für Nürnberg.

© Daniel Marr/Imago

Hinten zu Null – das hätte für den „Club“ genügt, der durch Mikael Ishak nach knapp zehn Minuten eine erste Kopfballchance hatte. Der FCI hatte seine einzige echte Torchance vor der Pause bei einem indirekten Freistoß, den Krauße nach einer halben Stunde aus 19 Metern knapp am Nürnberger Tor vorbeizirkelte. Der Rest war Rasenschach.

Das änderte sich nach der Pause. Dreimal schaufelte Ingolstadts Standardexperte Gaus Freistöße in den Strafraum, dreimal landete der Ball im Netz. Das Entsetzen bei den Nürnbergern war groß. Interimscoach Wiesinger brachte frische Kräfte, mit denen sich sein Team gegen den drohenden Abstieg stemmte. Einen Kopfball von Nikola Dovedan klärte FCI-Verteidiger Nico Antonitsch in der Schlussphase noch kurz vor der Torlinie. Doch dann kam Schleusener. (Tsp/dpa)

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