zum Hauptinhalt
Siegten trotz einer durchwachsenen Mannschaftsleistung. Albas Derrick Walton (links, hier im Spiel gegen Oldenburg) und Johannes Thiemann (rechts).

© Andreas Gora/dpa

Update

92:81-Sieg gegen Ulm: Alba Berlin reicht ein gutes Schlussviertel

30 Minuten lang ist das Bundesliga-Heimspiel gegen Ulm zerfahren und ausgeglichen. Doch dann sichert sich Alba den wichtigen Sieg mit guter Verteidigung.

Es ist ein bekanntes Phänomen im Spitzensport: Die härtesten Spiele für die Akteure sind jene, bei denen sie zuschauen müssen. So musste Rokas Giedraitis am Dienstag viel leiden. Der Litauer saß eingemummelt im blauen Kapuzenpulli am Spielfeldrand. Der Trainer des Berliner Basketball-Bundesligisten Alba Berlin, Aito Garcia Reneses, verordnete Giedraitis vor anstrengenden Wochen eine Pause. Doch es reichte auch so. Alba Berlin besiegte Ulm im Ligaspiel 92:81 (19:26, 30:27, 24:19, 19:9).

„Wir sind nicht gut reingekommen, mussten uns erst einmal wachrütteln“, sagte der Berliner Center Johannes Thiemann. „Über die Defense haben wir ins Spiel zurückgefunden.“

Der Abend war auch ein Wiedersehen alter Bekannter. Auf Seiten der Ulmer liefen die ehemaligen Alba-Spieler Ismet Akpinar sowie Bogdan Radosavljevic auf. Doch zunächst einmal mangelte es im Spiel am Dienstag an der Präzision im Abschluss. Alba nahm ein paar wilde Würfe und lag schnell 2:6 zurück, ehe Berlins Spielmacher Peyton Siva einen Dreier verwandelte. Allerdings war jener Siva, eine der auffälligsten Figuren in dieser Saison, auch ein bisschen das Problem im Spiel. Er leistete sich viele Ballverluste. Hinzu kam, dass Albas Backup auf der Position, Derrick Walton, ähnlich fahrig auftrat. Es war im ersten Viertel kein schönes Spiel. Die Ulmer konnten sich damit anfreunden, schließlich gingen sie mit sieben Punkten Vorsprung in die zweiten zehn Minuten. 

Überhaupt ist die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath seit Wochen auf dem Weg der Besserung. Nach schwierigem Saisonstart mit vier Niederlagen haben sich die Ulmer wieder nach vorne gekämpft und belegen aktuell einen Play-off-Platz. Einen möglichst hoch positionierten Play-off-Platz erhoffen sich auch die Berliner. Rang drei ist noch möglich – dann ginge Alba einem Halbfinale mit dem dominierenden FC Bayern München aus dem Weg.

Dementsprechend motiviert ging Alba ins zweite Viertel, in dem Siva zwar weiter seine Fehlpässe einstreute, in dem aber vor allem Thiemann sich immer wieder wuchtig Platz unter dem Korb verschaffte und punktete. Richtig laut wurde es vor 7000 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof erstmals, als das Berliner Eigengewächs, der junge Franz Wagner, einen Drei-Punkte-Versuch erfolgreich abschloss. Zu diesem Zeitpunkt stand es 36:41 aus Sicht von Alba und es lag in der Luft, dass das Spiel sehr spannend werden würde.

Bei Ulm geht im letzten Viertel nichts mehr

Und so kam es dann auch: Die Ulmer, insbesondere Ryan Thompson, trafen mit guter Quote aus der Distanz. Bei Berlin war es Niels Giffey, der sein Team im Spiel hielt. Der Mann für das laute Gebrüll war aber auch im dritten Viertel der 17 Jahre alte Wagner. Mit der Schlusssekunde landete sein Dreier-Versuch im Korb. Alba führte 73:72. Der Krimi ging in seine letzten zehn Minuten. Den eröffnete der hastige Siva mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf, kurz darauf schloss Martin Hermannsson noch ein paar Mal erfolgreich ab. Bei den Gästen ging dagegen nichts mehr. Der Korb schien für sie wie verschlossen. Alba machte – beginnend im dritten Viertel – 21 Punkte in Folge. Ulm war am Ende und verlor das Spiel deutlicher, als es der Spielstand lange Zeit ausdrückte. An diesem Samstag geht es für Alba weiter in Crailsheim. Vermutlich wird Giedraitis dann den Kapuzenpulli wieder mit dem Trikot tauschen dürfen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false