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Einer gegen alle. Albas Maodo Lo (Mitte) beendete die Münchner Hoffnungen mit zwei starken Aktionen in den Schlussminuten.

© Sven Hoppe/dpa

71:58 im zweiten Finale gegen Bayern München: Alba Berlin erspielt sich drei Matchbälle zur Meisterschaft

Alba dominiert beim geschwächten Rivalen in München und führt in der Serie nun 2:0. Am Freitag können die Berliner in eigener Halle den Titel holen.

Die Bayern versuchten noch mal alles, verkürzten mit einem Dreier, die Fans schöpften neue Hoffnung, doch Maodo Lo ließ das alles völlig kalt. Der Spielmacher von Alba Berlin, der bis vor zwei Jahren selbst noch in München unter Vertrag stand, zog zwei Mal elegant das Tempo an, wie nur er es versteht. Erst bediente Lo Luke Sikma, den nächsten Angriff schloss er mit einem Korbleger selbst ab. Das Spiel war entschieden.

Durch das niemals ernsthaft gefährdete 71:58 (18:16, 20:10, 19:17, 14:15) vor 6500 Zuschauern in der Münchner Rudi-Sedlmayer-Halle führt Alba in der Finalserie nun mit 2:0. Gelingt den Berlinern am Freitag (19 Uhr) ein weiterer Sieg, wäre die dritte Meisterschaft in Serie perfekt. „Wir haben gut gespielt, aber das ist nur ein Etappensieg“, sagte Albas Center Oscar da Silva bei „Magentasport“.

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Während Albas Trainer Israel Gonzalez denselben zwölf Spielern wie am Freitag vertraute und damit weiter auf Dreierspezialist Marcus Eriksson verzichtete, musste sein Gegenüber Andrea Trinchieri umstellen. Mit Vladimir Lucic fiel nicht irgendein Spieler aus, sondern der unumstrittene Anführer der Münchner. Der Serbe leidet unter muskulären Problemen im Adduktorenbereich und es ist fraglich, ob er in dieser Finalserie überhaupt noch auf das Parkett zurückkehren kann.

Im ersten Viertel bot sich den Zuschauern ein gänzlich anderes Bild als im ersten Spiel. Zum Finalauftakt hatten beide Mannschaften fast 50 Prozent ihrer Distanzwürfe getroffen, doch in München waren die Dreierquoten deutlich niedriger. In der Anfangsphase ging es auch ohne Lucic eng zu. Dennoch war Trinchieri alles andere als zufrieden und das hatte vor allem mit dem Rebounding zu tun. Schon in Spiel eins hatte Alba dort deutliche Vorteile gehabt und das war auch am Dienstagabend ähnlich. Immer wieder erarbeiteten sich die Berliner unter dem Korb neue Chancen.

Alba macht den reiferen Eindruck

Nach dem engen, defensiv geprägten ersten Viertel legte Alba allerdings einen Gang zu. Einen Ballgewinn nutzte Oscar da Silva für leichte Punkte, kurz darauf legte Luke Sikma nach und die Berliner führten erstmals mit acht Punkten Vorsprung. Trinchieri nahm eine Auszeit und brüllte seinen Spielern die Unzufriedenheit ins Gesicht. „Keine Ballverluste!“, forderte der Italiener.

Doch Alba hatte trotz vieler Fehlwürfe aus der Distanz weiter alles im Griff und machte den reiferen Eindruck. Ohne Lucic und die schon länger verletzten Darrun Hilliard sowie Corey Walden waren die Münchner viel zu ausrechenbar. Da Nationalspieler Andreas Obst, der am Freitag noch Topscorer gewesen war, einen sehr schwachen Tag erwischte und viele offene Würfe vergab, strahlten die Gastgeber eine erschreckende Harmlosigkeit aus. Zur Halbzeit standen sie bei lediglich 26 Punkten. „Wir haben offensiv eine sehr schlechte erste Hälfte gespielt“, sagte Trinchieri.

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Nach der Pause legte Alba durch eine starke Sequenz von Christ Koumadje mit zwei Blocks und einem Dunk nach und schraubte den Vorsprung auf fast 20 Punkte hoch. Zwar gelang es den Münchnern kurz danach, den Berliner Lauf zu stoppen, doch blieb der Abstand konstant im zweistelligen Bereich.

Im letzten Viertel vergab Alba offensiv viele Chancen, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden, und das kitzelte aus den Gastgebern noch mal so etwas wie ein Aufbäumen heraus. Doch näher als auf acht Punkte kam München nicht mehr heran – und dann kam Lo. (Tsp)

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