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Kevin Clark (links) gratuliert Debütant Dominik Bokk nach dessen Treffer zum 1:0 gegen die Krefelder.

© imago images/Contrast

6:2-Erfolg gegen Krefeld: Dominik Bokk gelingt ein gutes Debüt für die Eisbären

Die Eisbären feiern vor 4000 Fans den Heimsieg. Besser hätte der Start von Bokk, der zuvor in Chicago spielte, kaum laufen können.

Besser konnte der Einstand für Dominik Bokk im Trikot der Eisbären eigentlich nicht laufen. Der 22 Jahre alte Stürmer schoss beim Heimspiel der Berliner gegen die Krefeld Pinguine in der zehnten Spielminute den ersten Treffer des Sonntagnachmittags, dank der Hilfe eines Gegenspielers und etwas Glück. Unglücklich dagegen war für Bokk, dass er kurze Zeit später um den Ruhm für seine glückliche Tat gebracht wurde. Sturmpartner Kevin Clark wurde den Zuschauenden in der Mercedes-Benz-Arena als Torschütze angegeben.

Das Debüt von Bokk machte das Spiel des Tabellenführers gegen den Tabellenletzten aus dem Rheinland aber nicht allein zu einem besonderen Spiel nach der Olympiapause. 44 Tage lang hatten die Berliner kein Heimspiel mehr ausgetragen und dann durften am Sonntag ja erstmals wieder 4000 Fans in die Halle, was die Stimmung in der Arena akustisch anhob. Der etwas murkelige 6:2 (2:0, 1:2, 3:0)-Erfolg der Eisbären tat der guten Laune der Anhänger keinen Abbruch.

Bokks Tor wurde dann im zweiten Drittel eines insgesamt doch einseitigen und nicht sehr temporeichen Spiels von Ansager Uwe Schumann nachgetragen. Der Wahnsinn war der Treffer zwar nicht, Bokk hatte einen Krefelder geschickt angeschossen, bei seinem Debüt konnte der gebürtige Bayer als rechter Flügelstürmer in einer Reihe mit Zach Boychuk und Kevin Clark aber schon andeuten, dass er am Puck sehr viel kann und auch den Zweikämpfen nicht aus dem Weg geht, die Bindung zu den Teamkollegen muss sich natürlich noch intensivieren. Bis Sonntag hatte der Nationalspieler noch nie in der DEL gespielt.

Größtes deutsches Talent seines Jahrgangs

Vor vier Jahren noch wurde der Schweinfurter als das größte deutsche Talents seines Jahrgangs gesehen, im sogenannten Draft sicherten sich die St. Louis Blues aus der National Hockey League (NHL) schon in der ersten Runde an der 25. Stelle die Rechte an Bokk. Damit waren die Erwartungen an den jungen Mann turmhoch und in den ersten drei Jahren seiner Profikarriere schien er sein Talent bei verschiedene Klubs in der ersten schwedischen Liga bestätigen zu können.

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Doch dann ging es nicht mehr linear nach oben für den Rechtsschützen, der zuletzt anderthalb maue Jahre bei den Chicago Wolves in der American Hockey League (AHL) hinter sich brachte. Inzwischen sicherten sich die Carolina Hurricanes die Rechte an ihm, wie es so unschön heißt – bis dato hat er aber kein einziges Spiel in der NHL absolviert.

Erst drei Tage zuvor wechselte Bokk von den Chicago Wolves zu den Eisbären nach Berlin.
Erst drei Tage zuvor wechselte Bokk von den Chicago Wolves zu den Eisbären nach Berlin.

© imago images

Der Wechsel in die Heimat dürfte gleichbedeutend sein mit dem Ende aller Träume von der großen Karriere in der NHL. Mit dem Rückweg nach Nordamerika dürfte es schwer werden, das muss aber auch nicht schlimm sein: Marcel Noebels kam einst auch aus der AHL nach Berlin und wurde dann bei den Eisbären erst zu dem starken Spieler, der er heute ist. Erst einmal ist Bokk aber nur bis zum Saisonende in Berlin.

Das Beste aus der Situation in Berlin machen

Danach dürfte es spannend werden, ob ihn die Eisbären halten können oder ob er sich doch einem anderen europäischen Spitzenklub anschließt. In jedem Fall will Dominik Bokk erst einmal das Beste aus der Situation in Berlin machen. „Einige Spieler kenne ich aus der Nationalmannschaft, dann gibt es da noch so ein paar Spieler von denen ich auch schon gehört habe, den Frans Nielsen zum Beispiel. Und die DEL habe ich auch verfolgt“, sagte er vor seinem Debüt, vor dem er „natürlich sehr aufgeregt“ war.

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Nach dem Spiel gegen Krefeld hat er nun noch 14 Spiele bis zu den Play-offs, um in Berlin anzukommen. „Das wird auf jeden Fall reichen, um den Fans zu zeigen, was ich kann“, sagt Bokk.

2020 war er schon mal kurz in Krefeld gelandet, dann aber vor Beginn der Saison doch noch nach Schweden gegangen. Er muss es nicht bereuen, der Tabellenletzte gab am Sonntag in Berlin wieder kein gutes Bild ab und war kaum ernsthafter Gegner für die Eisbären, auch wenn die Berliner den Gegner immer wieder ins Spiel kommen ließen.

Nielsen, Matt White, Zach Boychuk (2) und Simon Després schossen die Berliner Tore nach dem ersten Treffer von Bokk, der das 4:2 und das 6:2 von Boychuk zudem jeweils vorbereitete. Schon nach 42 Spielen können sich die Eisbären wohl darauf einstellen, als Tabellenerster in die Play-offs zu gehen.

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