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Freude schöner Regentropfen: Unions Sebastian Polter (l) und Torschütze Joshua Mees jubeln über das 2:0.

© Jörg Carstensen/dpa

Update

4:0 gegen Fürth: Der 1. FC Union siegt, Ausschreitungen im Gästeblock

Der 1. FC Union Berlin hatte gegen Greuther Fürth keine Mühe - und schiebt sich auf Platz drei vor. Doch es gab auch unschöne Szenen.

David Raum hätte den Ball einfach auf die Tribüne schlagen können, entschied sich am eigenen Fünfmeterraum aber für die riskante Lösung. Der Außenverteidiger der Spielvereinigung Greuther Fürth versuchte es mit einem Pass, blieb damit aber an Suleiman Abdullahi hängen. Der legte quer und Sebastian Polter musste den Ball aus wenigen Metern nur noch ins leere Tor schieben. „Den macht auch mein Papa, den macht jeder“, sagte der Berliner Torjäger. Es war vor 21.785 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei der Treffer zum 4:0 (3:0)-Endstand für den 1. FC Union Berlin und symptomatisch für das Spiel gegen die zuvor punktgleichen Franken. Union glänzte nicht, nutzte seine Chancen aber eiskalt. Durch den ersten Sieg nach vier Unentschieden in Folge gehen die Berliner in zwei Wochen als Dritter ins Spitzenspiel bei Tabellenführer Hamburger SV.

Vor dem Spiel gegen die zuvor punktgleichen Fürther, lange so etwas wie ein Angstgegner, hatten die Berliner ihrem Trainer offenbar gut zugehört. Mehr Effizienz hatte sich Fischer gewünscht und die zeigten seine Spieler in der ersten Halbzeit. Zur Erklärung des klaren Ergebnisses gehört aber nicht nur die gute Chancenauswertung der Gastgeber, sondern vor allem der gebrauchte Nachmittag der Fürther. Schon in den ersten zehn Minuten ging bei den Gästen alles schief, was schieflaufen konnte.

Nach einer Minute und 15 Sekunden blieb Maximilian Wittek bei einem Zusammenprall mit dem erstmals in der Startelf stehenden Suleiman Abdullahi regungslos auf dem Boden liegen. Schnell zeigte der Fürther Mannnschaftsarzt an, dass es beim linken Verteidiger aufgrund einer Kopfverletzung nicht weitergehen würde. Wenige Sekunden nach dem Wechsel, Fürth war auf der linken Seite noch nicht wieder richtig sortiert, spielte Robert Zulj eben dort Marcel Hartel frei. Der passte aus abseitsverdächtiger Position in die Mitte, wo Joshua Mees keine Schwierigkeiten hatte, sein erstes Tor für Union zu erzielen. „Du verlierst einen wichtigen Spieler, kassierst das 0:1 und dann wird dir noch gesagt, es war Abseits. Das ist dann schon eine schwierige Situation“, sagte Fürths Trainer Damir Buric. 

Dazu kamen auch noch unschöne Szenen auf der Tribüne. Im Fürther Block entstand aus bisher unbekannten Gründen eine Schlägerei zwischen Berliner Ordnungskräften und Gästefans, die immer wieder aufflammte. Erst nach einer knappen Viertelstunde beruhigte sich die Lage.

Schlägerei im Block

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Situation auf dem Spielfeld aus Fürther Sicht bereits weiter verschlechtert. Als Torjäger Daniel Keita-Ruel wegen einer blutenden Wunde im Gesicht behandelt wurde, erzielte Union das 2:0. Christopher Trimmel flankte von rechts und erneut stand Mees richtig. Mit einem Flugkopfball ließ er dem ehemaligen Herthaner Sascha Burchert im Tor der Gäste keine Chance.

Union zog sich nach dem Treffer weiter zurück und ließ Fürth kommen. Die Gäste hatten durch Keita-Ruel eine gute Chance und versuchten einziges, es war aber einfach nicht ihr Tag. Das zeigte sich spätestens nach einer halben Stunde, als Union aus der dritten Chance das dritte Tor machte. Nach einer kurz abgewehrten Flanke schoss Mees. Der Ball wäre viele Meter am Tor vorbeigeflogen, doch Sebastian Polter hielt seinen Fuß hinein und fälschte unhaltbar ab. „Es wurde viel über die Offensive gesprochen und da ist der Knoten geplatzt“, sagte Trimmel. „Defensiv standen wir in der ersten Halbzeit aber viel zu offen.“

Das hätte David Atanga beinahe zum 1:3 genutzt, seinen Kopfballaufsetzer kratzte Rafal Gikiewicz aber stark aus dem Eck. So ging ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel mit einem 3:0 für Union in die Pause. „Die erste Halbzeit hat mir nicht so gefallen, da war Fürth die bessere Mannschaft“, sagte Fischer trotz des klaren Ergebnisses.

An den Verhältnissen änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Fürth hatte viel Ballbesitz, agierte aber sehr unglücklich und lud Sebastian Polter zu seinem zweiten Treffer regelrecht ein. David Raum verlor im eigenen Strafraum den Ball an Abdullahi und der legte quer auf Unions Torjäger: 4:0. Die Berliner Fans feierten ihr Team sowie sich selbst und Fürth gab sich langsam auf. Etwas Positives wäre ihnen an diesem verkorksten Nachmittag auch nicht mehr gelungen.

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